23. August 2012

Schon mehr als 3000 Kilometer!


Gegen 4.30 morgens begann es heftig zu gewittern und ich musste schnell aus dem Zelt, um ein paar Sachen, die draußen hingen, rechtzeitig reinzuholen. Zum Glück hielt sich die Regenmenge in Grenzen, sodass am Morgen fast alles wieder trocken war. Ich holte Brötchen beim Bäcker in Saalburg und brach kurz nach zehn Uhr auf zu einer weiteren Achterbahn-Etappe auf. Wieder einmal waren zahlreiche 12-Prozenter und lange, zermürbende Steigungen zu bewältigen. Einschließlich des heutigen Tags bin ich in den letzten drei Tagen 250 Kilometer und 4750 Höhenmeter gefahren! Wie soll das erst in den Alpen werden?
Für „Erheiterung“ sorgten auch zwei weitere Ereignisse: Zum einen gelangte ich nach einer falschen Abzweigung auf den ehemaligen Grenzstreifen, dem ich eine Weile folgte, und kurz darauf zu einem tollen Aussichtspunkt über die Saale, den ich so nie gefunden hätte. Zum anderen musste ich wenig später feststellen, dass die Saale ihre Fließrichtung geändert hatte. Das machen Flüsse allerdings nur, wenn man sich verfahren hat. Bingo! Schon tauchte erneut der Schornstein der Zellulosefabrik von Blankenstein auf, den ich bereits vor einer Stunde passiert hatte. Ich war im Kreis gefahren. Das kommt davon, wenn man die Routenvorschläge des Navis ignoriert und der angeblich schöneren Route des oft zweideutig ausgeschilderten Saale-Radwegs zu folgen versucht. Nach einer ausgiebigen Rast in Blankenstein und Gesprächen mit Leidensgenossen vor dem örtlichen Supermarkt, stand mal wieder – jawoll – eine längere Steigung an. Zum Glück die letzte für heute und wenige Kilometer vor Hof (nach mehr als einem Monat in Ostdeutschland bin ich wieder im Westen!), traf ich auf einen superschön an einem kleinen See gelegenen Zeltplatz und beschloss hier die Nacht zu verbringen. Abends gab es im Restaurant des Campingplatzes endlich mal wieder Nudeln, die ich dringend benötige. Meine Kohlehydratspeicher sind ziemlich alle ...
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/44SaalburgKoditz

Höhenmeter ohne Ende ...

Wenn ich bislang glaubte, dass der Saale-Radweg gemütlich dem Flusslauf und den schönen Talsperren folgt, belehrte mich dieser Tag eines besseren. Es war weiterhin brüllend heiß, wenn auch „nur noch“ 32 Grad im Schatten. Hinter Saalfeld begann der „Spaß“ mit einigen knackigen 12-Prozentern, bei der die Lunge bereits ans Pfeifen kommt. Danach ging es richtig los. Einem längerem Anstieg zur Talsperre Hohenwarte folgte ein kurzes Stück entlang des Stausees. Danach ging es weiter bergauf und da ich kein Wasser mehr hatte, musste ich mir in einem kleinen Kaff (kein Laden, gar nichts!) bei Privatpersonen die Wasserflasche auffüllen lassen. Selten so viele mitleidige Blicke bekommen! Für die Mühen der Anstiege entschädigte die wunderschöne Abfahrt durch den Wald zur Mühlenfähre mit Blick auf die Talsperre. Bevor ich mit dem kleinen Boot, das auch bis zu zwei PKW mitnehmen kann, auf die andere Seite übersetzte, ging ich schwimmen und machte eine Siesta. In einem Restaurant bekam ich nur Kuchen und zwei Bananen, obwohl mir eher nach 2 Kilo Nudeln war. Egal, weiter ging es. Nach zwei weiteren Anstiegen plus den dazugehörenden Abfahrten, traf ich am frühen Abend an einem Campingplatz in Saalburg an der Talsperre Bleiloch ein. Nach dem Zeltaufbau hüpfte ich in den See und ging in Saalburg Abendessen, da das Restaurant des Campingplatzes abends geschlossen hatte.
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/43RudolstadtSaalburg