16. August 2012

Wasserknappheit

Nach einem trotz des warmen Sommerwetters gut besuchten Vortrag im Dresdner Weltladen Quilombo und einer kurzen Nacht, stand die Etappe von Dresden nach Leipzig auf dem Programm. Start war in der Porzellanstadt Meißen an der Elbe, rund 25 Kilometer nordwestlich von Dresden. Zum ersten Mal seit vielen Wochen wieder mal eine Strecke mit nennenswerten Höhenmetern, an die ich mich wohl langsam wieder gewöhnen sollte. Ich durchfuhr nur kleine Orte und hatte nach rund achtzig Kilometern kein Trinkwasser mehr an diesem heißen Tag.

Der einzige Dorfladen hatte über die Mittagszeit geschlossen und eine Pumpe in einem naheliegenden Park produzierte nur brackiges, ungenießbares Wasser. Wenig später erreichte ich in einem Waldgebiet einen wunderschönen FKK-Baggersee, in den ich natürlich reinsprang. Kurz davor war ein Eisverkäufer um die Ecke gekommen, der auch Wasser verkaufte. Wieder mal passte alles zusammen!

In Leipzig angekommen gönnte ich mir zunächst ein Eis und fuhr dann zu meinen Gastgebern, einem jungen deutsch-amerikanischen Pärchen, das vor drei Jahren ein ganzes Jahr lang durch Nord-, Mittel- und Südamerika geradelt war. Beim Anblick der Bilder, die an den Zimmerwänden hängen, kam so richtig Fernweh bei mir auf, seufz! Mir blieb allerdings nur wenig Zeit für Fernweh, da in Leipzig eine Veranstaltung im Contigo-Laden anstand. Dort traf ich gerade rechtzeitig ein und hielt einen weiteren Vortrag vor einem interessierten Publikum. Bevor ich nach Diskussion und Rückfahrt wieder in meinem Gastquartier ankam, war es wieder mal spät geworden. Ich war ziemlich groggy und freue mich auf zwei ruhige Tage in Leipzig, einer Stadt, die ich zum ersten Mal besuche.