22. September 2012

Von "A" wie Apfel bis "Z" wie Zeppelin

Nach einer lauten Nacht in der Jugendherberge und einem ebenso lauten Frühstück fuhr ich zunächst in die Altstadt Lindaus, auf einer Insel und nur 1,5 Km von meinem Übernachtungsort gelegen. Hier machte ich einige Fotos und verabschiedete mich vom 418 Kilometer langen Königssee-Bodensee-Radweg, dem ich seit 3. September immer wieder gefolgt war. In ganz gemächlichen Tempo und bei schönstem Sonnenschein folgte ich nun dem Radweg entlang des Bodensees Richtung Westen. Allein ist man dort aber nicht. Unmengen von Radlern - meist höheren Alters - sind hier unterwegs. Außer in den flachen Städten Norddeutschlands habe ich nirgendwo auf der Tour eine solche Raddichte erlebt. Gar nicht so einfach ein ruhiges Plätzchen zum Pinkeln zu finden ...(:
Vorbei an endlosen Apfelplantagen (es ist Erntezeit) erreichte ich im absichtlichen Kriechtempo über Wasserburg und Nonnenweiler nach rund zweieinhalb Stunden Friedrichshafen, wo ich gleich bei meinen hiesigen Gastgebern vom Weltladen Friedrichshafen eincheckte. Nach einer Siesta und einer Kaffeepause unternahm ich mit diesen am späten Nachmittag einen Rundgang durch den Ort, der im 2. Weltkrieg fast völlig zerstört worden war, der aber dennoch reizvoll am See liegt und so einiges zu bieten hat.
Vom Aussichtsturm am Hafen hat man einen schönen Blick über die Anlegestelle der Fährboote nach Romanshorn und Konstanz, die Stadt und den See. Das gegenüberliegende Ufer war allerdings nur schemenhaft zu erkennen und das anfangs gute Wetter kippte später komplett: es wurde allmählich kalt und regnerisch. Von Weitem sah man den Zeppelin, mit dem man die Stadt und den See überfliegen kann (jawoll, bei den neuen Zeppelinen heißt es "fliegen" und nicht mehr "fahren"), als er gerade seinen Hangar ansteuerte.

Der Ruhe- und Vortragstag" in Friedrichshafen war ebenfalls komplett verregnet, mein Fahrrad blieb im Waschkeller meiner sehr netten und fürsorglichen Gastgeber. Wir machten einen Abstecher ins rund 20 Kilometer entfernte  Ravensburg und schauten uns den modernen Weltladen des Fairhandelsimporteur dwp an und aßen in der schönen Altstadt zu Mittag. Abends hielt ich einen Vortrag in den Räumlichkeiten des hiesigen Weltladens, der von mehr als 20 Personen besucht wurde. Danach setzte ich mich mit den Mitarbeitern noch auf ein Bier bzw. einen Wein zusammen.
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/67LindauFriedrichshafen