7. September 2012

Das Echo vom Königssee

Nach einem ruhigen Morgen mit ausgiebigem Frühstück, einem Schwätzchen mit der Wirtin und etwas E-Mail-Schreiberei, fuhr ich mit dem Rad von Oberschönau zum Ufer des Königssees. Dort war die Hölle los. Unmengen von Touristen bestiegen die Ausflugsboote oder wurden von ihnen ausgespuckt. Der Rest flanierte oder saß herum, aß Eis, Kuchen oder mitgebrachte Semmeln. Das Bier floss natürlich auch in Strömen. Schnell machte ich mich zu einem kleinen Rundgang am See auf, zunächst zum Aussichtspunkt "Malerwinkel" und weiter oben zum abseits gelegenen Aussichtspunkt "Rabenwand". Den hatte ich sogar für rund 20 Minuten für mich alleine (s. Foto). Welche Wohltat, wenn auch die Sicht bescheiden war. Nach rund eineinhalb Stunden kam ich an der Talstation der Jenner-Bergbahn wieder raus und machte in einem Café nahebei einen Kaffeestopp. Auf der Rückfahrt zur Pension kaufte ich noch für ein Abendessen zuhause ein.

Am 2. Tag am Königssee stand der Klassiker an: eine Bootstour auf dem See mit Abstecher zum Obersee. Auf dem See verkehren seit 1909! nur Elektroboote für touristische Fahrten. Mitten während der Fahrt wird der Motor abgestellt und ein Crewmitglied fängt an zu trompeten. Und siehe da ...iehe da...he da...zu hören ist ein schönes Echo.

Das gibt es für Stubenhocker auch im Internet unter http://www.seenschifffahrt.de/koenigssee/fahrplan/fahrplan-und-fahrbetrieb/ (rechts unten). Die meisten Touris stiegen an der Kapelle St. Bartolomä aus. Ich fuhr bis Salet weiter, stieg zum Obersee auf und ging dann noch rund eine Stunde weiter zum Röthbach-Wasserfall, einem - im Sommer - mickrigen Rinnsal, das aber 400 m tief hinabstürzt. Dort machte ich eine Vesperpause und gönnte mir vor der Rückfahrt in der Salet-Alm noch einen fetten Germknödel mit Mohn und Vanillesauce. Vormittags war das Wetter sonnig, wenn sich auch die Bergspitzen weiter in Watte hüllten. Aber einen kurzen Blick auf das Watzmann-Massiv konnte ich erhaschen. Auf der Rückfahrt verzichtete ich auf den Besuch der Kapelle St. Bartolomä, da sich dort eine Riesenschlange Wartender gebildet hatte. Touristen hin oder her (schließlich bin ich ja auch einer), den See sollte man einmal in seinem Leben besucht haben. Da ich keine Wanderschuhe dabei habe, kann ich leider keine größeren Touren unternehmen. Schade! Morgen geht es weiter zum Chiemsee.
Fotolink:https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/55Konigssee