26. September 2012

77 Betten - 888 Vortragsbesucher - 9999 Blogbesucher - 33333 Höhenmeter

Alles im Leben geht bekanntlich zu Ende, so natürlich auch die "Faire Biketour". Und das ist irgendwie auch gut so. Obwohl mir das Radeln und die Vorträge weiterhin viel Spaß machen, ist mein Kopf voller Eindrücke, die verarbeitet werden wollen.
Aber der Reihe nach: In Freiburg hielt ich vor rund 40 Zuhörern einen Vortrag zum Thema "Fair reisen", organisiert von GLS Bank und forum anders reisen. Am nächsten Morgen wartete die Schlussetappe von Freiburg nach Offenburg auf mich. Sie bot noch einmal alles, was eine lange Radtour einerseits zu einer tollen Erfahrung werden lässt, einen aber auch gelegentlich zum Wahnsinn treiben kann. 

 

Dazu zählte eine zunächst flache Strecke, auf der ich mit starkem Rückenwind und bei angenehmen Temperaturen bestens vorankam. Nach rund  40 Kilometern drehte der Wind abrupt um 180 Grad, die Temperatur sank beträchtlich und die Wolken wurden dunkler. Dann versuchte mich mein Navi über einen Bahnübergang zu leiten, den es einfach nicht gab. Dafür gab es eine schmale Lücke im Gebüsch und somit die Möglichkeit die Gleise der doppelgleisigen Hochgeschwindigkeitstrasse verbotenerweise zu überqueren. Das musste ich mir am letzten Fahrtag nun wirklich nicht mehr antun. Somit blieb mir nur die Alternative einen anderen Übergang zu suchen und dafür rund acht Kilometer Umweg in Kauf zu nehmen. Es begann leicht zu regnen, zum Glück nur ein paar Tropfen. 

Ich stieg kräftig in die Pedale und erreichte am 113. Tag nach 4.555 Kilometern meine Anlaufstation in Offenburg, dem Endziel der "Fairen Biketour", ohne nass zu werden. Genau als ich vom Rad stieg, ging ein dicker Regenschauer nieder, den ich mir in aller Ruhe von innen anschaute. Einige Stunden später fand meine letzte Vortragsveranstaltung im Weltladen "Regentropfen" vor rund 30 Besuchern statt, unter ihnen zahlreiche Freunde, worüber ich mich ganz besonders freute. 


Aber es ist irgendwie schon ein komisches Gefühl, wenn der letzte Kilometer geradelt ist und der letzte Vortrag gehalten wurde. Und vielleicht hat sich ja auch der eine oder andere Leser meiner Aufzeichnungen an meine Blogeinträge gewöhnt. Immerhin haben über 10.000 Personen diesen Blog in den vergangenen vier Monaten besucht. Dafür an dieser Stelle vielen Dank. Und keine Sorge: dies ist nicht der letzte Blogeintrag. Ich melde mich Anfang Oktober wieder, wenn ich von einem viertägigen Wanderaufenthalt im Berner Oberland zurückgekommen bin, Und wenn das Wetter gut ist, werde ich auch noch von Offenburg nach Stuttgart radeln und selbstverständlich darüber berichten. Schaut also gelegentlich in meinen Blog rein. Vielleicht gibt es ja auch nächstes Jahr eine Neuauflage der "Fairen Biketour". Die Entscheidung darüber wird aber frühestens in einigen Monaten fallen. In diesem Sinn, lasst Euch nicht unterkriegen, lebt Eure Träume und macht, was Ihr für richtig haltet. Es lohnt sich!

25. September 2012

4.444 Kilometer am 111. Tag

Tja, heute war es soweit. Irgendwo im Schwarzwald war die magische Kilometermarke 4.444 am 111. Tag der "Fairen Biketour" erreicht - ein schönes Gefühl. Zudem war die Etappe von Löffingen nach Freiburg nach anfänglichem Hochnebel einfach nur wunderschön. Von meinem Übernachtungsort in Göschweiler bei Löffingen fuhr ich zunächst nach Titisee-Neustadt, wo ich mich in einer Bäckerei mit Proviant versorgte.





Vorbei am megatouristischen Titisee, den ich auch landschaftlich nicht sonderlich spektakulär fand, fuhr ich über Hinterzarten und viele kleine entlegene Weiler auf und ab, bis es schließlich durch das einschlägig aus dem Fernsehen (Schwarzwaldklinik) bekannte Glottertal nur noch bergab ging. Dies bei angenehmen Temperaturen. Nach zwei weiteren Stopps in einer Eisdiele und auf einer Bank im Grünen erreichte ich nachmittags Freiburg. Hier wohne ich bei einem Freund aus Siegener Zeiten, den es schon vor vielen Jahren in den Breisgau verschlagen hat.
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/71LoffingenFreiburg

24. September 2012

Noch einmal gepflegt bergauf ...

Bei schönstem Wetter, aber kühlem und heftigen Gegenwind verließ ich Konstanz in Richtung Westen. Über Radolfzell erreichte ich Singen, wo ich in Sichtweite des Burgbergs Hohentwiel, eine erste Rast einlegte. Wenige Kilometer später war mal wieder Schluss mit lustig: der Schwarzwald wartete mit reichlich Höhenmetern. So richtig motiviert ging ich die Steigungen nicht an und kämpfte mich ein wenig lustlos die Berge hoch. Auch mein Navi sorgte wieder mal für Erheiterung und ließ mich mein Fahrrad bergauf schieben, nachdem es mich auf einen Wanderweg geschickt hatte, der wohl mit dem Mountainbike aber nicht mit Trekkingbike plus Gepäck zu bezwingen gewesen wäre. Aber inzwischen bin ich es irgendwie gewöhnt ... (:


Auch das ging vorüber und kurz darauf war Löffingen erreicht, wo neben dem obligatorischen Bananasplit ein Besuch beim Weltladen angesagt war, um die Adresse der hiesigen Gastgeber zu erfragen. Um zu ihrem Wohnort zu gelangen, musste ich noch einmal vier Kilometer und 100 Höhenmeter bewältigen. Bei der vierköpfigen Familie, die mich für zwei Nächte aufnahm, wurde ich nicht nur sehr nett empfangen, sondern wir entdeckten auch schnell Gemeinsamkeiten was Ernährung, Sport  und Lebenseinstellungen anging. Am nächsten Morgen fuhren wir im Auto nach Neustadt. Dort hielt ich eine Lesung vor einigen Mitarbeitern des Weltladens. Nachmittags stand ein Besuch der Wutach-Schlucht an und abends spielten wir Deutschlandreise. Dabei wurde mir auf spielerische Weise vor Augen geführt, was ich in den vergangenen 110 Tagen hinter mich gebracht habe.

23. September 2012

Konstanz ohne Konstanz

Eine erneute kurze Fahrtstrecke, gefolgt von einer kurzen Fährfahrt, brachte mich gegen Mittag nach Konstanz. Ich besuchte die Fahrradwerkstatt "Stahlross", die dabei ist ein "faires Fahrrad" zu bauen - ein spannendes Projekt. Nur wenige Hundert Meter entfernt, lag die Wohnung meiner heutigen Gastgeber, mit denen ich zunächst im Garten zu Mittag aß. Wenig später ging es bereits mit dem Fahrrad in die City, von der ich während meines Aufenthalts so gut wie nichts zu sehen bekam. Bereits um 18 Uhr stand mein Vortrag an, organisiert vom Schweizer Nachhaltigkeitsclub Usitawi und Ecocamping, einer Initiative für nachhaltigen Campingtourismus in Europa. Nach der Veranstaltung, die von rund 20 Personen besucht wurde, luden mich die Veranstaltern zum Abendessen ins benachbarte Restaurant ein. .

22. September 2012

Von "A" wie Apfel bis "Z" wie Zeppelin

Nach einer lauten Nacht in der Jugendherberge und einem ebenso lauten Frühstück fuhr ich zunächst in die Altstadt Lindaus, auf einer Insel und nur 1,5 Km von meinem Übernachtungsort gelegen. Hier machte ich einige Fotos und verabschiedete mich vom 418 Kilometer langen Königssee-Bodensee-Radweg, dem ich seit 3. September immer wieder gefolgt war. In ganz gemächlichen Tempo und bei schönstem Sonnenschein folgte ich nun dem Radweg entlang des Bodensees Richtung Westen. Allein ist man dort aber nicht. Unmengen von Radlern - meist höheren Alters - sind hier unterwegs. Außer in den flachen Städten Norddeutschlands habe ich nirgendwo auf der Tour eine solche Raddichte erlebt. Gar nicht so einfach ein ruhiges Plätzchen zum Pinkeln zu finden ...(:
Vorbei an endlosen Apfelplantagen (es ist Erntezeit) erreichte ich im absichtlichen Kriechtempo über Wasserburg und Nonnenweiler nach rund zweieinhalb Stunden Friedrichshafen, wo ich gleich bei meinen hiesigen Gastgebern vom Weltladen Friedrichshafen eincheckte. Nach einer Siesta und einer Kaffeepause unternahm ich mit diesen am späten Nachmittag einen Rundgang durch den Ort, der im 2. Weltkrieg fast völlig zerstört worden war, der aber dennoch reizvoll am See liegt und so einiges zu bieten hat.
Vom Aussichtsturm am Hafen hat man einen schönen Blick über die Anlegestelle der Fährboote nach Romanshorn und Konstanz, die Stadt und den See. Das gegenüberliegende Ufer war allerdings nur schemenhaft zu erkennen und das anfangs gute Wetter kippte später komplett: es wurde allmählich kalt und regnerisch. Von Weitem sah man den Zeppelin, mit dem man die Stadt und den See überfliegen kann (jawoll, bei den neuen Zeppelinen heißt es "fliegen" und nicht mehr "fahren"), als er gerade seinen Hangar ansteuerte.

Der Ruhe- und Vortragstag" in Friedrichshafen war ebenfalls komplett verregnet, mein Fahrrad blieb im Waschkeller meiner sehr netten und fürsorglichen Gastgeber. Wir machten einen Abstecher ins rund 20 Kilometer entfernte  Ravensburg und schauten uns den modernen Weltladen des Fairhandelsimporteur dwp an und aßen in der schönen Altstadt zu Mittag. Abends hielt ich einen Vortrag in den Räumlichkeiten des hiesigen Weltladens, der von mehr als 20 Personen besucht wurde. Danach setzte ich mich mit den Mitarbeitern noch auf ein Bier bzw. einen Wein zusammen.
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/67LindauFriedrichshafen

20. September 2012

Zum "Schwäbischen Meer"

Nach mehr als 4200 Kilometern und den harten Bergetappen der vergangenen Tage, waren meine Bremsbeläge völlig abgefahren. Zum Glück hatten die Bremsscheiben noch keinen Schaden genommen. Ein Radladen in Sonthofen half mir weiter und mit einem völlig neuen Bremsgefühl ging es auf die Etappe von Sonthofen nach Lindau, wiederum bei bestem Radlwetter und sogar etwas wärmer als in den letzten Tagen. Die Strecke führte über Immendingen vorbei am Alpsee nach Oberstaufen. Dann folgte ein Sahnestück auf leeren Nebenstraßen meist bergab durch wunderschöne Allgäu-Landschaft.
Aber auch heute fehlten die Höhenmeter nicht und machten mir in Form von giftigen, kurzen Anstiegen das Leben schwer. Nach 84 Kilometern erreichte ich Lindau am Bodensee gegen 18 Uhr und checkte in einem Mehrbettzimmer der dortigen Jugendherberge ein, die ich vor etwa 35 Jahren bereits einmal im Rahmen einer Klassenfahrt besucht hatte. Da schloss sich also mal wieder ein Kreis. In der Jugendherberge war die Hölle los: es wimmelte von Schulklassen (sind nicht gerade die Ferien vorbei?), die sich verhielten wie es Schulklassen on Tour nun mal machen - laut, ungezogen, chaotisch. Nach dem soliden Abendessen in der JH machte ich einen kleinen Verdauungsspaziergang am See und genoß den Rest eines schönen Sonnenuntergangs. Dann arbeitete ich in meinem Mehrbettzimmer, das nur zur Hälfte belegt war, ein wenig an den Blogs und den Fotos. An Schlaf war zunächst ohnehin nicht zu denken ...
Fotolink:https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/66SonthofenLindau

18. September 2012

Perfektes Bikewetter im Allgäu

Nach dem Frühstück in unserem chinesischen Hotel, erwartete uns nach einem kühlen Morgen ein fantastischer Tag mit viel Sonne und angenehmen Temperaturen. Zunächst unternahmen wir einen Abstecher Richtung Neuschwanstein, dass leider voll mit einem Gerüst umgeben war, und flohen recht bald ob der in Scharen einfallenden Touristen. Im nahen Füssen schauten wir kurz in die sehenswerte Altstadt rein und deckten uns mit Proviant ein. Kurz darauf erreichten wir den Weissensee und legten einen erneuten Stopp am Seeufer ein.

Die folgende Strecke war zwar anstrengend zu fahren mit vielen Auf- und Abstiegen aber landschaftlich ungemein reizvoll. Wir folgten überwiegend dem Königssee-Bodensee-Radweg und gelangten über Pfronten, Nesselwang, Oy Mittelberg und Burgberg nach Sonthofen. Dort war dann ein wohlverdientes Bananensplit fällig. Nach der Zimmersuche brachte ich Tobi zur Bahn (er musste noch nach Stuttgart zurück, das er auch in teilweise völlig überfüllten Zügen erreichte, wie er mir später berichtete), ging vietnamesisch essen und verbrachte den Abend mit Tatort schauen und Blog schreiben.
Fotolink:https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/65SchwangauSonthofen

17. September 2012

Zu zweit läuft es noch besser ... zumindest bis abends

Am späten Vormittag holte ich meinen Kumpel Tobi in Wolfratshausen am Bahnhof ab, der mit dem Mountainbike aus Stuttgart angereist war, um mich zwei Tage auf der "Fairen Biketour" zu begleiten. Bei niedrigen Temperaturen und zunächst bedeckten Himmel fuhren wir über das sehenswerte Kloster Bendiktbeuren zum Kochelsee, an dem wir eine zünftige Brotzeit am Seeufer hinlegten. Danach erfolgte ein längerer Anstieg und als Belohnung war dann in Bad Kohlgrub eine heiße Schokolade und ein Stück Sachertorte fällig. Die restlichen von insgesamt 123 Tageskilometern bis nach Schwangau rollte es nach einem längeren Waldstück dann optimal. Weniger optimal verlief die Zimmersuche. Der Ort, die Nebenorte und selbst das nur wenige Kilometer entfernte Füssen waren komplett ausgebucht. Der Grund: die Schlosskonzerte in Neuschwanstein, die genau am Tag unserer Ankunft begannen.

Nach einer Stunde Suche bekamen wir schließlich das letzte Doppelzimmer in einem von Chinesen geführten Hotels unweit des Schlosses. Das lag ein wenig isoliert am Ortseingang von Alterschrofen, und da wir keine Lust auf das angegliederte chinesische Restaurant verspürten, liefen wir in Richtung Neuschwanstein und fanden ein Restaurant, dessen Interieur den Charme einer Bahnhofswartehalle hatte, aber akzeptable Kässpätzle und Kaiserschmarren zustande brachte. Nach dem Rückweg gingen uns dann nach diesem langen Tag ganz schnell die Lichter aus.
Fotolink:https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/64WolfratshausenSchwangau

16. September 2012

"Der aus der Kälte kam"




Der Temperatursturz der letzten Tage um rund 20 Grad  erwischte mich nun auch auf dem Fahrrad. Zum Glück stand nur eine Kurzetappe von Gauting nach Wolfratshausen in der Nähe des Starnberger Sees an. Daher fuhr ich auch erst nach dem Mittagessen bei kalten 10-11 Grad und bedecktem Himmel los. Die Landschaft entschädigte allerdings mühelos für die kalten Gliedmaßen. Auf welliger Strecke ging es durch Wälder vorbei am Kloster Schäftlarn, in dem sich neben einem Privatgymnasium mit Tagesheim und Internat auch einen von den Benediktinermönchen betriebene Schnapsbrennerei und Imkerei befindet. 

Kurz darauf überquerte ich die Isar und den Isarkanal, dem die Straße durch das schöne Autal bis Wolfartshausen folgte,. das auf der anderen Stadtseite von der Loisach begrenzt wird, die nordöstlich von Wolfartshausen in die Isar mündet. Hier verbrachte ich einen geruhsamen Tag, der mit viel Computerarbeit, einem Stadtbummel und einem Ausflug in die Umgebung mit meinem Gastgeber ausgefüllt war. 
 
Von einem Aussichtspunkt bei einer kleinen Kapelle, konnte man die Alpen und schemenhaft sogar die Zugspitze sehen. In diese Richtung geht es in den nächsten Tagen, um in mehreren Etappen zum Bodensee zu gelangen. Allzu viele Bilder habe ich diesen beiden Tagen nicht gemacht, daher auch kein Fotolink.

15. September 2012

Viel "Faires" in Gauting


Am 100. Tag der "Fairen Biketour" blieb das Fahrrad in der Garage, da gleich mehrere Termine anstanden und es reichlich regnete. Fies kalt war es obendrein. Ist der Sommer pünktlich am am letzten Tag der bayerischen Schulferien zu Ende? Mit meiner Gastgeberin, die sich sehr für faire und soziale Themen engagiert, fuhr ich - im Auto - zum Biosupermarkt Landmann's in Gräfelfing. Dort schenkten wir fairen Kaffee aus, legten mein Buch "Fair einkaufen - aber wie?" aus und verteilten Infozettel zum am Abend vorgesehenen Vortrag in Gauting.


Mittags stand ein Presseempfang mit der Bürgermeisterin (vor dem tollen Holzfahrrad, das die Stadt aufgestellt hat) auf dem Programm, denn Gauting ist inzwischen "Fairtrade-Town". Selbst die "Süddeutsche Zeitung" hatte eine Praktikantin geschickt und ich mal gespannt, ob auch ein Artikel erscheint. Abends hielt ich dann im Gemeindehaus der evangelischen Kirche einen Vortrag zum Thema "Fair reisen" vor rund 15 Zuhörern, darunter auch die Bürgermeisterin. Dieser "faire" Tag klang dann gemütlich bei einem Glas Wein im Haus meiner Gastgeberin aus.

14. September 2012

Vegan in München

Heute stand nur eine rund 30 Kilometer lange Kurzetappe vom Osten Münchens bis in den Süden nach Gauting an. Interessant war der Besuch des veganen Modeladens "Veganista" mit fairer Kleidung (u.a. keine Lederprodukte) und das Mittagessen in einem, von einer Australierin geführten veganen Delis. Richtig lecker aber nicht billig. Danach schaute ich noch beim Fair Trade Shop in den Einkaufspassagen unter dem Karlsplatz vorbei, den ich mit dem voll beladenen Fahrrad nur erreichte, weil es einen Aufzug gab. Spaß machte es auch den Surfern an der Eisbach-Welle zuzuschauen (s. Foto). Das gibt es halt nur in München. Aus der Stadt rauszukommen war dann nicht weiter schwierig dank guter Radwege. Nur die letzten fünf Kilometer nach Gauting musste ich einer stark befahrenen Landstraße folgen. In Gauting stehen morgen einige Termine an, organisiert vom Gautinger Umweltzentrum Öko & Fair, bei deren Leiterin ich auch untergebracht bin. Zu den Aktivitäten dann mehr beim nächsten Blogeintrag.
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/60MunchenGauting

13. September 2012

In die bayerische Landeshauptstadt

Nach den schönen Ruhetagen am Chiemsee stand mal wieder eine Radetappe an. Einem späten Frühstück folgte eine gemütliche Fahrt ohne besondere Vorkommnisse von Gstadt nach München bei weiterhin bestem Spätsommerwetter. Ich kam gut vorwärts und erreichte die bayerische Landeshauptstadt bereits um 15.30 Uhr. Da ich meine Bekannte in München zunächst nicht telefonisch erreichen konnte, machte ich eine Rundtour durch den Englischen Garten und ging in der Isar baden. Überall waren Menschen unterwegs, entweder sportlich oder zum relaxen. Natürlich waren auch die Biergärten bestens gefüllt. Viele Fotos habe ich heute nicht gemacht, daher gibt es auch keinen Fotolink.

11. September 2012

Ausflug zur "Kampenwand"

Was auf diesem Werbeplakat steht, stimmt in meinem Fall: Der Chiemsee tut wirklich gut. 


Und besseres Wetter für einen Ausflug in die Berge kann man sich wohl auch nicht wünschen: klare Sicht und angenehme Temperaturen. Also fuhr ich zusammen mit meiner Gastgeberin in Gstadt im Auto nach Aschau.
Dort bestiegen wir die Kampenwandseilbahn, die uns in wenigen Minuten von 620 auf 1461 Meter Höhe brachte. Oben bot sich uns ein fantastisches Bergpanorama: Richtung Süden reichte der Blick bis zum Großglockner und im Norden breitete sich der Chiemsee zu unseren Füßen aus. 

Nach einem kurzen Spaziergang hockten wir uns ins Gras und genossen die Landschaft, waren dabei allerdings nicht gerade alleine, wie man sich vorstellen kann. Während meine Begleiterin wieder mit der Bahn nach unten fuhr, lief ich in rund zwei Stunden zurück zur Talstation. In Aschau aßen wir ein Eis, bevor wir uns auf den Rückweg nach Gstadt machten. Nach einer Siesta und einer Kaffeepause ging ich dann noch im See schwimmen - ein perfekter Tag!
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/58Chiemsee_II


9. September 2012

Fraueninsel und ... Herreninsel

Ein wunderschöner Spätsommertag mit idealen Temperaturen und wenig Wind. Perfekt um die zwei unterschiedlichen Inseln des Chiemsees zu besichtigen (es gibt noch eine dritte, unbewohnte Insel, die aber von den Ausflugsbooten nicht angesteuert wird). Während die kleinere Fraueninsel mit Kunsthandwerk, Biergarten und Fischsemmeln lockt, ist die Hauptsehenswürdigkeit der Herreninsel das von Ludwig II. gebaute Schloss Hohenchiemsee. Das gute Wetter und die Menschenmassen hielten mich von einer geführten Schlosstour ab. Dafür flanierte ich durch die Alleen mit ihren altehrwürdigen Bäumen und machte Fotos. Von der Herreninsel setzte ich nach Prien über, trank einen Eiskaffee, schaute mir die 125 Jahre alte Chiemseebahn in Aktion an und fuhr schließlich mit einem Bus zurück nach Gstadt. Am späten Nachmittag gab es eine spektakuläre Fernsicht auf die Bergketten im Süden.
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/57Chiemsee

8. September 2012

Lamas in Bayern

Morgens regnete es und zwar nicht zu knapp. Daher beschloss ich nach dem Frühstück und Verabschiedung von Wirtin und Mitgästen den Zug von Berchtesgarden nach Piding (nördlich von Bad Reichenhall) zu nehmen. Das sparte mir rund 24 Kilometer. Eine weise Entscheidung, denn steile Abfahrten und matschige Waldwege machen bei Regen keinen Spaß. Zum Glück hörte es in Piding auf zu regnen und eine wellige Strecke führte mich zunächst nach Traunstein.

Zuvor passierte ich eine Weide mit Lamas, die mir gleich auffielen. In Traunstein machte ich Mittagspause und setzte meine Fahrt Richtung Chiemsee fort, den ich auf der Nordseite auf dem Chiemsee-Radweg umrundete. Gegen 16.30 Uhr hatte ich mein Etappenziel, ein wunderschön gelegenes, ehemaliges Herrenhaus, erreicht. Zu fotografieren gab es heute nicht allzu viel, daher gibt es diesmal auch keinen Fotolink...):










7. September 2012

Das Echo vom Königssee

Nach einem ruhigen Morgen mit ausgiebigem Frühstück, einem Schwätzchen mit der Wirtin und etwas E-Mail-Schreiberei, fuhr ich mit dem Rad von Oberschönau zum Ufer des Königssees. Dort war die Hölle los. Unmengen von Touristen bestiegen die Ausflugsboote oder wurden von ihnen ausgespuckt. Der Rest flanierte oder saß herum, aß Eis, Kuchen oder mitgebrachte Semmeln. Das Bier floss natürlich auch in Strömen. Schnell machte ich mich zu einem kleinen Rundgang am See auf, zunächst zum Aussichtspunkt "Malerwinkel" und weiter oben zum abseits gelegenen Aussichtspunkt "Rabenwand". Den hatte ich sogar für rund 20 Minuten für mich alleine (s. Foto). Welche Wohltat, wenn auch die Sicht bescheiden war. Nach rund eineinhalb Stunden kam ich an der Talstation der Jenner-Bergbahn wieder raus und machte in einem Café nahebei einen Kaffeestopp. Auf der Rückfahrt zur Pension kaufte ich noch für ein Abendessen zuhause ein.

Am 2. Tag am Königssee stand der Klassiker an: eine Bootstour auf dem See mit Abstecher zum Obersee. Auf dem See verkehren seit 1909! nur Elektroboote für touristische Fahrten. Mitten während der Fahrt wird der Motor abgestellt und ein Crewmitglied fängt an zu trompeten. Und siehe da ...iehe da...he da...zu hören ist ein schönes Echo.

Das gibt es für Stubenhocker auch im Internet unter http://www.seenschifffahrt.de/koenigssee/fahrplan/fahrplan-und-fahrbetrieb/ (rechts unten). Die meisten Touris stiegen an der Kapelle St. Bartolomä aus. Ich fuhr bis Salet weiter, stieg zum Obersee auf und ging dann noch rund eine Stunde weiter zum Röthbach-Wasserfall, einem - im Sommer - mickrigen Rinnsal, das aber 400 m tief hinabstürzt. Dort machte ich eine Vesperpause und gönnte mir vor der Rückfahrt in der Salet-Alm noch einen fetten Germknödel mit Mohn und Vanillesauce. Vormittags war das Wetter sonnig, wenn sich auch die Bergspitzen weiter in Watte hüllten. Aber einen kurzen Blick auf das Watzmann-Massiv konnte ich erhaschen. Auf der Rückfahrt verzichtete ich auf den Besuch der Kapelle St. Bartolomä, da sich dort eine Riesenschlange Wartender gebildet hatte. Touristen hin oder her (schließlich bin ich ja auch einer), den See sollte man einmal in seinem Leben besucht haben. Da ich keine Wanderschuhe dabei habe, kann ich leider keine größeren Touren unternehmen. Schade! Morgen geht es weiter zum Chiemsee.
Fotolink:https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/55Konigssee

6. September 2012

Der Watzmann ruft! Nord-Süd-Route komplett...

Irgendwie hatte ich keine Lust auf Stadt und beschloss den Besuch von Salzburg zu streichen. Dafür machte ich mich auf eine lange Etappe mit vielen Höhenmetern (ganz was Neues!) von Burghausen zum Königssee. Obwohl ich durch eine sehr schöne Landschaft radelte, bekam ich wenig zu sehen, da es den ganzen Tag über diesig war. Dementsprechend wenige Fotos habe ich von dieser Strecke anzubieten. Zumindest waren die Temperaturen angenehm zum  Radfahren. Bereits zu Beginn der Etappe gab es einige kurze, knackige Anstiege zu bewältigen. Nach einem Verpflegungsstopp in Tittmoning an der Salzach (der dortige Bioladen verschenkte überreife Bananen - ein Fest für hungrige Radfahrer) ging es durch die hügelige, einsame Landschaft des Salzachtals. Irgendwann traf ich auf den beliebten Bodensee-Königssee-Radweg, dem ich bis Berchtesgarden folgte. Dort trieben sich erwartungsgemäß Massen von Touristen herum.

Nach einer  heißen Schokolade und einem Apfelteilchen machte ich mich auf die letzten Kilometer zu meiner Pension, einem Naturland-Hof, der noch rund vier Kilometer vom Königssee entfernt liegt (s. Foto r.). Mit Genuss aß ich ein paar Käsespätzle in einem naheliegenden Gasthof und schaute abends nach längerer Zeit mal wieder ein wenig Fernsehen. Mit der heutigen Etappe endet die Nord-Süd-Durchquerung Deutschland, für die ich rund 1600 Kilometer geradelt bin.
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/54BurghausenKonigssee

5. September 2012

Beim Papst vorbei...

Erneuter Flusswechsel. Heute folgt meine Route zunächst dem Inn. Der Weg führt anfangs durch ein schönes, welliges Waldstück mit Kletterfelsen und passierte eine tolle Hängebrücke, die nur für Fußgänger und Radfahrer gebaut wurde. Am gegenüberliegenden Ufer liegt Österreich. Danach folgt eine längere Passage durch die Auenlandschaft des Inns. Der Radweg verläuft kilometerlang auf dem Flussdamm, gelegentlich unterbrochen durch kleinere Dörfer, wie das aufregende "Öd" (nomen est omen, s. Foto), die wie ausgestorben dalagen. Bei Marktl, dem Geburtsort "unsereres" Papstes überquerte ich den Inn und erreichte wenig später den Wallfahrtsort Altötting.
 
Schon erstaunlich mit welcher Inbrunst viele Menschen an die Kräfte der Jungfrau Maria glauben, was sich in Hunderten (wenn nicht Tausenden) von Dankestafeln manifestiert. Nicht weit entfernt von Altötting treffe ich in Burghausen, meinem Tagesziel nach 125 Kilometern, auf die Salzach, den Grenzfluss zwischen Österreich und Deutschland. In Burghausen gibt es die längste Burg der Welt zu bestaunen, eine wahrlich eindrucksvolle Konstruktion, die rund 1000 m lang ist. Ich bekam noch ein Zimmer für mich allein in der Jugendherberge, schob mir ein paar Nudeln bei einem Italiener rein und hatte dann mal wieder genug für einen Tag.
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/53PassauAltottingBurghausen

4. September 2012

Fotospecial "Passau und Barockfest"


Am 89. Tag der „Fairen Biketour“ beginnt mit dem September der letzte Monat meines Deutschland-Abenteuers. Zumindest hatte es aufgehört zu regnen, aber eine geschlossene, bleierne Wolkendecke hing den ganzen Tag über der Stadt und ließ der Sonne keine Chance. Nach spätem Frühstück und der Fahrradpflege, die mehr als eine Stunde in Anspruch nahm, machte ich einen Spaziergang durch die Altstadt Richtung Dreiflüsse-Eck (Donau-Inn-Ilz). Der Inn war aufgrund der Regenfälle der vergangenen Tage stark angeschwollen und führte deutlich mehr Wasser als die Donau. Am Ufer kam es zu kleineren Überschwemmungen, die aber weit entfernt von den Höchstständen vergangener Jahrhunderte waren. In der Altstadt fand an diesem Wochenende das „Barockfest“ statt, mit einem gelungenen Mittelaltermarkt, Live-Barockmusik, vielen Freßbuden und Fechtvorführungen. Alles nett anzuschauen, denn auch viele Passauer hatten sich Perücken aufgesetzt und sich kleidertechnisch ans Fest angepasst. Nach einer ausgedehnten Kaffeepause mit Zeitung lesen in einem Coffee-Shop kaufte ich noch ein wenig ein, bevor ich am späten Nachmittag in meine „Klosterzelle“ zurück kehrte. Zum Glück hat das Hotel einen großen Aufenthaltsraum mit Donaublick, in dem es sich gut arbeiten lässt. So konnte ich die vergangenen Tage aufarbeiten und die Bilder bearbeiten.

3. September 2012

"Sauwetter"


Wie bereits im Wetterbericht angekündigt, folgte ein gruseliger Tag – Daueregen und kalt. Da kommt bei Radfahrern einfach keine Freude auf. Doch zunächst gab es ein Mega-Rührei mit den vortags gesammelten Pfifferlingen – genial! Aufgrund der niedrigen Temperaturen beschloss ich die Waldbahn bis Deggendorf am Fuß des Bayerischen Walds zu nehmen. Der erste Versuch endete nach rund einer halben Stunde an der Haltestelle „Gotteszell“. Ein Baumstamm hatte wohl die Fahrbahn blockiert. Also wieder zurück nach Zwiesel, Zug gewechselt und erneuter Aufbruch. Diesmal schaffte ich es bis Deggendorf . Nachdem ich mich im Bahnhof  mit Brötchen und Kuchen vollgestopft hatte, folgte eine Regenetappe nach Passau entlang des Donauradwegs. Ich kam trotz Regen bestens voran und hatte die 58 Kilometer in rund zweieinhalb Stunden hinter mich gebracht. 


Da ein Teil der Strecke auf ungeteerten Wegen erfolgte, hatte ich das Rad und mich aber von oben bis unten eingesaut. Na ja, war nicht das erste Mal und ist wahrscheinlich auch nicht das letzte Mal gewesen. Meine Unterkunft in Passau hatte ich telefonisch vorgebucht. Direkt an der Donau liegt das spartanische Hotel Rotel Inn in Form eines ruhenden Menschen, das dem Veranstalter Rotel Tours gehört und in dem man mit Gemeinschaftsbad in aufs allernotwendigste reduzierten, klosterähnlichen Zellen übernachtet (s. Foto unten).

Meine Radsachen wusch ich gleich beim Duschen mit und hängte sie im Heizungsraums des Hotels auf. Abends bestellte ich mir eine Pizza von außerhalb (im Hotel gibt es nur Frühstück) und hielt noch bis rund 22 Uhr durch.