31. Juli 2012

Rügen gibt sich widerspenstig


Das frühe Aufstehen und rechtzeitige Abbauen des Zeltes hatte sich gelohnt, denn wenig später begann es zu regnen. Zum Glück verfügte der private Campingplatz über einen überdachten Bereich, in dem ich meinen Blog schreiben konnte. Kurz vor der Abfahrt bekam ich von den netten Besitzern dann noch ein Mittagessen spendiert. Soweit so gut – und dann kam Rügen. Irgendwie lief es anfangs gar nicht. Es regnete, während ich den langen Damm zur Insel überquerte, ein Spanngurt löste sich und verwickelte sich im Hinterrad. Statt dem Radweg zu folgen, wollte ich eine kürzere Route nehmen und stand wenig später vor einer Schranke, die trotz mehrfachem Anklingeln des Wärters (s. Foto Schild) nicht aufging. Und im Regen macht das Warten einfach keinen Spaß. Also fuhr ich zurück und musste dafür mehrere Kilometer Umweg über zum Teil ruppige Nebenstraßen in Kauf nehmen. 

Nach zwei Stunden hörte der Regen auf, und ich hörte auf Rügen zu rügen. Einige Offroad-Strecken mit viel Sand und schöner Natur später war ich endlich wieder auf dem Radweg, der in Rügen des Öfteren verschwindet – will heißen, man muss Straße fahren und das ist bei der Verkehrsdichte (nicht vergessen, es ist Hauptsaison) nicht immer lustig. Die Straßen sind schmal, die Bäume wachsen dicht am Rand und Wohnmobile und Wohnwagengespanne drängeln sich dicht an den Radfahrern vorbei. Unterwegs traf ich einen älteren Radler aus Berlin, der auch schon 1000 Kilometer auf dem Buckel hatte und wenig später auf dem Campingplatz in Schaprode eine Radlerin aus Rostock, die eine freie Woche zu einem Ausflug nach Rügen nutzte. Das Restaurant des Campingplatzes war nicht auf Vegetarier eingestellt und so bestand mein Abendessen aus einer Portion Salzkartoffeln und einem Salat mit Gemüse aus der Dose. Draußen pfiff ein kalter Wind und gegen 22 Uhr lag ich im Zelt.

29. Juli 2012

Fotospecial "Hansestadt Stralsund"

Bevor es heute für einige Tage - leider bei Regenwetter - nach Rügen geht, noch einige Bilder aus der Hansestadt Stralsund, einem charmanten Ort, der mir richtig gut gefallen hat. In den nächsten Tagen sieht es mau aus mit Internet, daher kann es bis zum nächsten Blogbeitrag ein wenig dauern. Hier der Link zu den Fotos:
https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/FotspecialHansestadtStralsund

28. Juli 2012

Am 53. Tag die 2000 Kilometer-Marke-geknackt!


Nachdem ich Rostock erst nachmittags verließ, musste ich ein wenig Gas geben, um nicht allzuspät am Zeltplatz in Zingst anzukommen. Da ich gut drauf war und ich mich zweimal an schnellere Radfahrer ohne Gepäck ranhängen konnte, kam ich nach einer Eispause in Ahrenshoop gegen 18.30 Uhr in Zingst an. Also noch genügend Zeit für ein erfrischendes Bad in der Ostsee, die sich inzwischen auf rund 22 Grad erwärmt hatte. Auch am nächsten Morgen war nach dem Frühstück Schwimmen in der Ostsee dran. Als die Völkerwanderung zum Strand begann, machte ich mich bereits ans Packen. Der Ostseeküstenradweg führt auf einsamen Wegen fast immer mit Sicht auf die Ostsee über Barth bis Stralsund, allerdings mit heftigem Gegenwind, der aber bei den hohen Temperaturen auch gut tat (auf der Strecke habe ich die 2000 Km-Marke überschritten). In dem total netten Städtchen Stralsund (eindrucksvolle Backsteingebäude, das Ozeaneum, die Original-Gorch Fock und die Brücke nach Rügen) lernte ich eine Bikerin aus Stuttgart kennen, die einige Wochen Urlaub mit dem Fahrrad machte und aus Dänemark kam.

Auf dem Hauptplatz vor dem sehenswerten Rathaus gönnten wir uns Eis, Kaffee und Kuchen – dies alles bei hervorragender Live-Klassikmusik, die ein vierköpfiges  Streichquartett auf dem Platz darbot.
Bei der Zimmervermittlung bekamen wir den Tipp für eine Zeltmöglichkeit in einem Privatgarten, der sich als optimal heraustellte. Ein sehr nettes älteres Paar lebt hier und vermietet auch eine kleine Ferienwohnung. Nur wenige Hundert Meter von der Unterkunft entfernt liegt die Brauerei Störtebecker, die zum einen bestes Bier aber auch sehr leckeres Essen anbietet. Das rundete diesen sehr schönen Tag würdig ab.
Fotolink:https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/29RostockZingstStralsund


26. Juli 2012

Noch dickere Pötte und Vortrag an Deutschlands drittältetster Uni


Der 50. Tag der „Fairen Biketour“. Nach einem gemütlichen Frühstück bei blauem Himmel (so macht Zelten einfach Spaß!) ging es entlang der Küste durch schattige Wälder bis Warnemünde, das völlig dicht mit Touristen war. Dort legen die ganz großen Kreuzfahrtschiffe ab (z. B. die Aida-Schiffe) oder machen einen Zwischenstopp, um die Passagiere zu einem Tagesausflug nach Berlin zu verfrachten. Ich schaute mir das moderne und mit EU-Geldern finanzierte Kreuzfahrtterminal mal genauer an und hatte Gelegenheit mich mit indischen Crewmitgliedern und danach mit ein paar Passagieren zu unterhalten. Die Info wird sicherlich in einer kommenden Auflage von „Fair einkaufen-aber wie?“ berücksichtigt werden.

Trotz ihrer Länge von 253 Metern und der maximalen Zahl von 2580 Passagieren wirkte die „Aida Sol“ mickrig gegenüber dem dahinter liegenden Kreuzfahrer „Celebrity Eclipse“, einem seelenlosen Unterhaltungsgiganten, dessen Außenfront  (s. Foto) eher einem Wohnegebäude als einem Schiff gleicht. Das Monster misst stolze 315 Meter und ist für maximal 2852 Passagiere zugelassen. Genauso beeindruckend wie diese Zahlen sind die Schadstoffwerte der sauberen Kreuzfahrtbranche. Wenig überzeugend sind auch die Arbeitsbedingungen des Personals, das überwiegend aus Billiglohnländern wie Indien oder den Philippinen stammt. Daher verwundert es auch nicht, wenn deutsche Schiffe nicht mehr unter deutscher Flagge fahren. Die „Aida Sol“ ist in Italien, die „Celebrity Eclipse“in Malta registriert. Somit können lästige deutsche Arbeitsbestimmungen umgangen werden und Geld gespart werden. Damit Kreuzfahrten billiger werden und so auch für breitere Schichten erschwinglich werden. Eine fatale Denkweise. Übrigens: Auch das letzte unter deutscher Flagge fahrende Kreuzfahrtschiff, die MS Deutschland (bekannt aus der ZDF-Traumschiff-Reihe) der Reederei Deilmann soll bald unter maltesischer Flagge registriert werden. Begründung der Reederei: „Man wolle sich der allgemeinen Marktsituation anpassen“. Damit reagiert die Reederei auf die starke Kürzung von Subventionen durch die Bunddesregierung. Diese Mittel hätten früher "die erheblichen Kostennachteile eines im deutschen Schiffsregister geführten Schiffes zumindest teilweise ausgeglichen und damit die Chancengleichheit auf dem Markt gesichert", so die Reederei in Spiegel Online. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, dass deutsche Kreuzfahrtschiffe mit Subventionen gepampert wurden, um wettbewerbsfähig zu sein. Zeit zum Nachdenken ...

Nach dem Besuch von Warnemünde waren es nur noch wenige Kilometer Richtung Inland bis Rostock, wo ich privat bei einem Mitarbeiter des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs ADFC untergebracht war. Der Club hatte meinen Vortrag an der Uni Rostock zusammen mit dem Wissenschaftsverbund Um-Welt derUniversität, und dem Eine-Welt-Landesnetzwerk Mecklenburg-Vorpommern organisiert. Allzuviel war nicht los beim Vortrag, was auch nicht weiter verwundert, denn es sind Semesterferien und es war bestens Sommerwetter draußen. Dennoch hat es Spaß gemacht und hinterher bin ich mit allen Verantwortlichen nett Essen gegangen. Ab heute beginnen meine Ferien, denn in den rund zehn Tagen zwischen Rostock und Berlin sind keine weiteren Vorträge vorgesehen. Ich werde mich von Campingplatz zu Camping durchschlagen und hoffe regelmäßig berichten zu können, denn mein O2-Internetstick versagt hier im Osten komplett. Aber irgendeine Möglichkeit wird sich wohl schon auftun. Also, bitte etwas Geduld, wenn es mal mit den Beiträgen etwas dauern sollte.
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/28BorgerendeWarnemundeRostock

25. Juli 2012

Durch den "Gespensterwald"


Mit Verspätung ging es los, da ich beim Auschecken das bereits auf dem Rad befindliche Gepäck noch einmal nach einem Schlüssel des Campingplatzes durchsuchen musste, für den man 10 Euro Pfand hinterlässt. Schließlich fand ich ihn im Inneren einer Seitentasche meines Zeltes, dass ich zu diesem Zweck aus der Tasche geholt hatte. Nach dieser etwas nervigen Aktion folgte ein Supertag bei Bilderbuchwetter entlang des Ostseeradwegs Richtung Warnemünde über das etwas mickrige Seebad Rerik, das ziemlich volle Strandbad Kühlungsborn, in dem ich Mittagspause machte, und das noble Seebad Heiligendamm, das definitiv nicht meine Preisklasse ist. Am meisten beeindruckte mich aber der Gespensterwald in der Nähe meines Campingplatzes in Boergerende. Der dortige Buchenwald reicht bis ans Meer heran, sehr gute Vibrations. Abends war italienisch angesagt und da mir nach dem Abendessen nach einem Eis war, musste ich noch richtig weit laufen, um eins zu bekommen, da schon alle Läden zu hatten.  Der Campingplatz in Boergerende hat ziemlich noble Duschen und Waschgelegenheiten. Man fühlt sich eher im Wellnessbereich eines Hotels als auf einem Campingplatz. Aber besser so als andersrum ... Morgen steht die Weiterfahrt über Warnemünde nach Rostock an, wo ich mal wieder privat untergebracht bin.
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/27InselPoelBoergerende

24. Juli 2012

Inselleben und Ostsee-Test

Nun endlich kann ich die Bilder der Strecke Warnemünde – Wismar – Insel Poel posten und diesen Blogeintrag liefern, der beim Rausfahren aus Wismar beginnt. Bis dort hatte ich den Wind im Rücken, aber um auf die nur rund 20 Kilometer entfernte Insel Poel zu kommen, kämpfte ich mit heftigstem Gegenwind. Die Insel ist durch einen natürlichen Damm mit dem Festland verbunden, in der Ferne sieht man die Hafenindustrie von Wismar und der Wind, der dort aus den Schornsteinen pustet, zeigt deutlich an an, mit welcher Heftigkeit der Wind blies. Pünktlich zur Ankunft auf dem Campingplatz Leuchtturm in Timmendorf ganz im Westen der Insel Poel (ja, auch die Ossis haben ein Timmendorf) begann es zu regnen.

Zum Glück nur kurz, sodass dem Zeltaufbau auf einer schönen Wiese nichts mehr im Weg stand. Beim Abendessen könnte ich mir ein Schwarzbier, das ja traditionell im Osten gebraut wird. Ich lieh mir einen Roman an der Rezeption des Campingplatzes aus, der mich so stark fesselte („Schwarzer Regen“, darin wird Karlsruhe von einer Atombombe verwüstet), dass ich das mehr als 400 Seiten dicke Buch bereits am folgenden  Nachmittag ausgelesen hatte. Und endlich nach mehr als sechs Wochen „Faire Biketour“ ein Tag der es verdient hat, Sommertag genannt zu werden: blauer Himmel, warm, wenig Wind ...das tat richtig gut nach all der Kälte und dem Regen. Und die Aussichten sind auch nicht schlecht. Also endlich ein Tag zum Faulenzen, baden und lesen. Natürlich habe ich auch das klare Ostseewasser getestet, das mir wenig salzhaltig, dafür reichlich frisch vorkam ...ca. 17 Grad. Zudem ging der Strand so flach ins Wasser, dass man richtig weit rauslaufen musste, um ein wenig schwimmen zu können. Und für einen Sonntag in der Ferienzeit war auch nicht allzuviel los. Am späten Nachmittag drehte ich noch eine zweistündige Runde zu Fuß (das Rad blieb einfach mal stehen!) erst im Hinterland und dann zurück am Strand, vorbei an einem Steilabbruch und einer Gruppe Höckerschwäne, die auf Nahrungssuche waren. Nach einem leckeren Dorschfilet mit Bratkartoffeln setzte ich mich  eine Weile an den Computer, um Bilder auszuwählen und den Blogtext zu schreiben.
https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/2526TravemundeInselPoel

21. Juli 2012

Dicke Pötte, schlechte Fahrmanieren und ne Riesenparty


Auf der bisher mit 105 Kilometern längsten Strecke von Kiel nach Travemünde war einiges geboten. Nach einer Stunde Sightseeing in Kiel an der Uferpromenade mit Kriegsschiffen, Seglern und U-Boot-Werft folgte eine Strecke durch wellige Landschaft durch die holsteinische Schweiz bis Plön, wo es zum Mittagessen frische Frischfrikadellen und geräucherten Fisch vom Markt gab. Mit etwas zu vollem Magen aber mit Rückenwind fuhr ich bis zum Timmendorfer Strand und ließ somit Lübeck  aus. Der Strand des Seebads ist lohnenswert. Außerdem stehen dort geschmackvolle Häuser – sieht aber alles nicht wirklich billig aus.


Nun fehlten nur noch wenige Kilometer bis Travemünde, wo ich mich – voll im Schwung – verleiten ließ, eine rote Ampel zu überfahren, um rechts auf den Bürgersteig abzubiegen. Großer Fehler, vor allem, wenn die Polizei zuschaut. Die Beamten zogen mich dann auch konsequenterweise kurze Zeit später aus dem Verkehr und machten mich rund. Zu Recht! Am eigentlich fälligen einmonatigem Fahrverbot (wußte nicht, dass es das auch für Radfahrer gibt), kam ich aber vorbei. Komisch, dass ich irgendwie eine Vorahnung von alledem hatte, denn an den drei Bahnübergängen, die ich auf der heutigen Etappe passiert hatte, flutschte ich jedesmal so durch, jedesmal mit weniger Zeit vor der heruntergehenden Schranke. Da bahnte sich also etwas an. Mein Warnsystem funktioniert, ich sollte es allerdings auch beachten! Froh, dass ich mit einem blauen Auge davongekommen war, nahm ich in Warnemünde die Autofähre auf die andere Seite, wo ich in Priwall im Naturfreundehaus ein günstiges Einzelzimmer fand.

Abends stand dann die Travemünde Woche auf dem Programm, ein Festival mit Livemusik auf mehreren Bühnen, vielen Fressbuden, jeder Menge Menschen und im Hintergrund immer wieder den gewaltigen Autofähren, die ganz nah vorüberfahren. Um zu der Zeltstadt an der Mündung der Trave zu gelangen, kann man in Priwall am Strand entlang laufen und dann die Personenfähre nach Travemünde nehmen. Ich schaute mir eine gute Coverband an, die echt Stimmung machte, aß etwas und trat dann ziemlich platt den Rückweg zum Hostel an. Diesen Blogeintrag schreibe ich bereits aus Wismar, einem netten Hansestädtchen, dessen Altstadt zum Unesco-Welterbe gehört.

Ich sitze in einem Café am alten Holzhafen und nutze das dortige WLAN, das ziemlich langsam ist, aber immer noch schneller als mein WLAN-Stick, der nach gutem Start richtig lahm geworden ist. Wahrscheinlich habe ich meine Bytes verbraucht und bekomme nur noch gedrosseltes Internet, echt nervig. Daher kann es sein, dass mein nächster Blogeintrag erst am 25. kommt, wenn ich in Rostock bin, wo dann auch mal wieder ein Vortrag ansteht. Also, bitte Geduld! Ich bin jetzt im Osten  (Mecklenburg-Vorpommern) und werde die nächsten drei Nächte wohl zelten, obwohl die Wolken nach anfänglichem Sonneschein wieder die Oberhand gewonnen haben und es weiterhin mit 15-16 Grad viel zu kalt ist. Die Fotos der Strecke reiche ich nach, denn das WLAN hier gibt es einfach nicht her ... bis demnächst!

18. Juli 2012

Viele Vorträge, viele Halsschmerzen, viel Regen


Nach dem schönen Tag im Hamburger Hafen (s. Fotospecial), verließ ich meine Gastgeber im Norden Hamburgs, um mich für zwei Nächte in Ottensen niederzulassen. Die Route dorthin führte mich entlang der Alster bis zum Jungfernstieg an der Binnenalster und dann in westlicher Richtung über St. Pauli nach Ottensen, einem alternativen Szene-Viertel Hamburgs. Dort fand abends im Weltladen ein weiterer Vortrag statt. Mein Hals machte und macht ein wenig Schwierigkeiten und so richtig fit fühle ich mich dieser Tage nicht.





Nach einem interessanten Frühstück mit meiner Gastgeberin (s. Foto der Variante der hiesigen Brötchenbeläge), stand am Mittag schon der nächste Vortrag auf dem Programm, diesmal bei der GFA Consulting Group im Nordosten Hamburgs. Da finden über die Mittagspause immer mal wieder Vorträge statt, sogenannte „brown bag lunches“, die von den Mitarbeitern rege besucht werden. Dafür alle Achtung. Witzig war es, einen Bekannten aus Peru, der dort damals für den DED tätig war, bei der GFA wiederzutreffen. Die Welt wird immer kleiner...
Nach einem verspäteten Mittagessen kehrte ich nach Ottensen zurück, erledigte Kleinkram und ließ mir bei einem türkischen Friseur teetrinkend (s. Foto) meinen Sommerhaarschnitt verpassen. Zumindest das, denn Sommer geht anders. Es ist weiterhin viel zu kühl und regnerisch. Aber das Thema hatten wir ja inzwischen schon des öfteren ... Abends stand noch ein Treffen mit einem der Argentinien-Autoren der Loose-Travelhandbücher an und noch immer etwas angeschlagen fiel ich nach Mitternacht todmüde ins Bett. Die Weiterfahrt nach Kiel verzögerte sich zuerst wegen schlechten Wetters und dann aufgrund einer gebrochenen Speiche. Die konnte mir dann aber der dritte Radladen, den ich aufgesucht hatte, reparieren. Um 16 Uhr nahm ich den Zug nach Neumünster, gefolgt von knappen 40 schnellen Kilometern nach Kiel, anfänglich in nervigem Nieselregen, dann aber trocken bis einen Kilometer vor Erreichen meines Ziels. Gerade rechtzeitig ...das schnelle Radeln hatte sich bezahlt gemacht, denn danach kam nur noch eins....Regen, Regen, Regen!Und das übrigens auch am Folgetag bei Temperaturen um die 14 Grad. Nur zum Mittagessen war meinen Gastgebern und mir ein kleines Sonnenloch gegönnt, um draußen zu essen. Den Rest des Tages habe ich am Computer verbracht und von Kiel bislang gar nichts gesehen. Morgen geht es Richtung Osten, wo das Wetter besser sein soll. Wir wissen ja: Die Hoffnung stirbt zuletzt ...
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/24Hamburg

15. Juli 2012

Fotospecial "Hamburger Hafen"

Im Hamburg spielt die Musik im wahrsten Sinn des Wortes am Hafen. Der gelungenen Mischung aus Alt (Speicherstadt) und Neu (Hafencity) können sich wohl nur die Wenigsten entziehen. Vor allem wenn auch noch die Kreuzfahrtschiffe Queen Elizabeth und die Queen Mary II zum ersten Mal gleichzeitig am Kai liegen. Dann schieben sich an einem regenfreien Sonntag Nachmittag eben die Menschenmassen an der Hafenfront entlang. Sehen und gesehen werden heißt natürlich auch hier die Devise. Viel Spaß beim Anschauen des Fotospecials: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/FotospecialHamburgerHafen

Windige Kurzetappe nach Hamburg


Am Freitag Abend fand eine sehr gelungene Vortragsveranstaltung in der Brasserie am Schlosspark von Winsen statt. Organisiert hatten sie meine Gastgeber, die sich beide sehr für den kleinen, aber feinen Wetladen Winsen engagieren. Die etwa dreißig Zuhörer sprengten nicht nur die Kapazitäten des Raums, sondern übertrafen auch die Erwartungen der Veranstalter. Am nächsten Tag verhinderte ein Regenschauer meine geplante Abfahrt um die Mittagszeit von Winsen nach Hamburg (40 Km). Mit einer Stunde Verspätung ging es dann Richtung Elbe los, wo ich den Fluss bei Hoopte mal wieder mit einer Fähre überquerte – eingekeilt in eine Motorgang älterer, netter Jungs, die fast alle Harley Davidson fuhren. Entlang verschiedener Deiche und eines ehemaligen Wasserkraftwerks, das heute in ein Naturschutzgebiet umgewandelt worden ist, umfuhr ich bei extrem böigem Seitenwind das Hamburger Stadtzentrum und erreichte mein Ziel, die Familie einer Bekannten, die einst mit ihren Eltern an einer von mir geführten Reise in Guatemala teilgenommen hatte, und die jetzt im Hamburger Norden im Grünen an der Alster wohnt. Am Abend wurde gegrillt und wir konnten sogar draußen sitzen – immerhin. Ich bin weiterhin erkältet und etwas schlapp. Aber das wird wieder ...
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/23WinsenAnDerLuheHamburg

13. Juli 2012

Fahrspaß und Fahrspaßminderung

Auf der Strecke von Bremervörde nach Winsen (Luhe) bot die Topographie seit Langem mal wieder einige leichtere Steigungen und Gefälle. Das bereitet mir persönlich mehr Fahrspaß als die Etappen, auf denen man heute schon sieht, wer morgen zum Frühstück kommt. Gemindert wird der Fahrspaß dann gelegentlich von meinem Navi, das mich (siehe Foto) auf Straßen schickt, die – wie in diesem Fall – mal eben durch eine Bahnlinie ohne Bahnübergang unterbrochen sind und durch quer zur Fahrbahn verlaufende Leitplanken abgegrenzt sind. Das nenne ich mal eine sportliche Herausforderung, da die Bahnlinie noch in Betrieb war, wie mir ein auf rot gestelltes Signal verriet. Da die Trasse aber nicht ICE-tauglich aussah, wagte ich die Überquerung – und irgendwie ging es dann auch.

Eine weitere Einbuße des Fahrspaßes erlebte ich nach rund 60 Kilometern, als der sich schon länger ankündigende Regenschauer mit voller Wucht (etwas Hagel war auch dabei) in einem Waldstück über mir losbrach. Da hieß es schnell in die Regenklamotten schlüpfen und sich die Plastikplane, die ich normalerweise als Zeltunterlage verwende, über den Kopf halten. Nach rund 20 Minuten war  der Spuk vorbei und ich erreichte Winsen an der Luhe am frühen Nachmittag, bevor weitere Regenschauer die Region heimsuchten. Ich war nach den drei aufeinanderfolgenden Fahrtagen plus Vorträge auf Langeoog und bei Wilhelmshaven ziemlich platt, und starke Halsschmerzen kündigten eine Erkältung an. Nach einer ausgiebigen Nachtruhe bei meinen Gastgebern, einem deutsch-englischen Pärchen, das auch meinen Vortrag in Winsen organisiert, geht es wieder besser. Ich bin aber definitiv erholungsreif (kein freier Tag ohne Radfahren oder Arbeiten seit 5 Wochen!) und freue mich auf die Tage nach Hamburg, das ich morgen erreiche und wo ich mich vier Tage aufhalten werde.
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/22BremervordeWinsenAnDerLuhe

12. Juli 2012

Fähre-Rad-Fähre-Rad-Fähre-Rad

Der Morgen auf Langeoog begann mit dem besten Frühstück der bisherigen Tour, zu dem mich die Besitzer von „Haus Dünenlust“ einluden, die sich sehr für „fair“ und „bio“ auf der Insel einsetzen. Nach einem kurzen Rundgang auf der Insel, hieß es Abschied nehmen von Langeoog. Zurück am Festland folgten 56 angenehme Radkilometer bis nach Wilhelmshaven, vorbei an zahlreichen Sielen ...von Neuharlingersiel über Carolinensiel bis Hooksiel. In Wilhemshaven brachten mich meine sehr netten Gastgeber zu meinem Vortragsort, dem Fairhandelshaus in Schortens, wenige Kilometer westlich von Wilhemshaven gelegen. Niedersachsens größter Weltladen hat ein nettes Café zu bieten, in dem mein Vortrag vor rund zwanzig Interessierten stattfand.  


Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen. Trotz heftigen Gegenwinds und einer Umleitung schaffte ich es rechtzeitig zur 9-Uhr-Fähre über den Jadebusen von Wilhelmshaven nach Eckwardshörne. Das Ganze war ein Privattransfer, da ich der einzige Fahrgast auf dem Boot war, das 350 Passagiere transportieren kann. Kurz nach Ankunft auf der anderen Seite des Jadebusens, der sich grau in grau präsentierte, begann es zu regnen. Ein guter Vorwand ein zweite Frühstück in einer Bäckerei einzunehmen. Nach dem Schauer folgte eine kurze Strecke auf fast unbefahrenen Straßen, bis bei Nordenham eine weitere Fährfahrt anstand – diesmal über die Weser. Auf der anderen Seite wartete die attraktive Hafenfront Bremerhavens mit Klimahaus, Kongresszentrum und Auswanderermuseum. Nach Fotos und Mittagsessen fuhr ich an einem Stück die rund fehlenden 45 Kilometer bis Bremervörde. Dort nahm ich mir zum ersten Mal auf der Tour ein Hotelzimmer. Tja, irgendwann ist halt immer das erste Mal ...
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/192021LangeoogWilhelmshavenBremerhavenBremervorde

10. Juli 2012

Fotospecial "Spiekeroog"

Ein schöner Tag war mir auf dieser schönen Nordseeinsel vergönnt. Dabei sind die Bilder dieses Specials entstanden. Viel Spaß beim Anschauen!
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/FotospecialSpiekeroog

Inselleben


Etwas später als gewohnt komme ich dazu diesen Blogeintrag zu posten. Aber auf dem Zeltplatz auf der Nordseeinsel Spiekeroog gibt es nun mal kein WLAN. Dafür reichlich Natur, Wind, Dünen, Sandstrand, Meer und relaxte Menschen. Das alles zunächst bei schönstem Sonneschein...Aber der Reihe nach: Der Samstag war zwar ein mit 94 Kilometern sehr langer, aber auch sehr schöner Fahrtag. Er führte mich von Oldenburg Richtung Norden bis nach Neuharlingersiel, dem Hafen nach Spiekeroog. Sonne, mäßiger Wind und angenehme Temperaturen haben sicher dazu ebenso beigetragen wie die schöne Landschaft, durchzogen von Kanälen und vielen Naturschutzgebieten. Hier ist Milchland, jede Menge schwarz-weiß gesprenkelte Rindviecher und große Milchfarmen prägen das Bild wie auch die vielen Windräder. Für alle Fans eines gepflegten Biers, habe ich einige Bilder von der Brauerei in Jever aufgenommen, die durch einige protzige Wolkenkratzer den erreichten Wohlstand der vergangenen Jahre zur Schau stellt. Wenige Kilometer weiter nördlich erreichte ich nach 1270 Km seit Beginn der „Fairen Biketour“ am 5. Juni die Nordsee, ein wahrhaft emotionaler Moment. Damit ist die Süd-Nord-Route komplett, der erste Teil der viermonatigen Radtour. Etwas nervig war die Einschiffung, vor allem der Gepäcktransport. Da auf Spiekeroog Fahrräder unerwünscht sind (der Transport kostet einfache Strecke 17 Euro!), dort aber dennoch jede Menge Räder stehen, beschloss ich das Rad auf dem Festland in einer Autogarage zu „parken“.  Da diese aber rund einen Kilometer von der Fährstation lag, hieß es Gepäck schleppen. Genau als ich um 16.15  Uhr auf dem Boot saß, ging ein kurzes aber heftiges Gewitter nieder. Gutes Timing, denn auf Spiekeroog schien die Sonne. Zum Zeltplatz läuft man dann noch 2,5 Kilometer (zum Glück gibt es ein Elektrofahrzeug, das zumindest den Gepäcktransport übernimmt). Der Platz liegt wunderschön in die Dünen eingebettet und ist einer der wenigen Zeltplätze der Nordfriesischen Inseln. Bis ich das Zelt aufgebaut und geduscht hatte, war es bereits Abend geworden und ich schaffte es gerade noch rechtzeitig im kleinen Laden des Campingplatzes etwas zu Essen zu kaufen. Danach stand noch ein Strandspaziergang am naheliegenden Strand auf dem Programm, bevor ich völlig groggy um 22 Uhr todmüde auf die Luftmatratze fiel und in ca. 3-4 Sekunden eingeschlafen war. Am Sonntag ließ ich es ruhig angehen. Nach dem Frühstück schrieb  ich ein wenig am Blog und wählte Fotos aus. Als die Batterie des Netbooks sich zu Ende neigte, klappte ich den Apparat zu und machte mich auf, die nur 18 Km2 große Insel zu Fuß zu erkunden.  Im östlichen Teil führen schöne Wanderwege durch die Dünen, auf denen man nur wenig Menschen sieht. Im Nationalpark-Haus hatte ich eigentlich nur einen kurzen Trinkstopp eingeplant, doch ein heftiges Gewitter mit Starkregen „zwang“ mich ein leckeres Stück Kuchen zu essen und einen Capucchino zu trinken. Obwohl der Regen später zunächst nachließ, war es mit dem schönen Tag vorbei, nun musste ich mit einer geschlossenen Wolkendecke vorlieb nehmen. Da es erneut zu regnen begann, suchte ich kurzentschlossen das Inselkino auf, um mir „Ice Age 4“ zu gönnen. Ein gelungener Spaß für Jung und Alt, auch das Eichhörnchen ist mal wieder auf nicht ganz ungefährlicher Eicheljagd. Am Besten ist aber der uralte Filmprojektor aus den sechziger Jahren (s. Fotospecial Spiekeroog), der – inklusive Rollenwechsel und echtes Knattergeräusch – unvermindert seinen Dienst tut und laufen soll, bis es nur noch digitales Kino gibt. Nach dem Kino regnete es wieder kräftig, also ging ich Fisch essen... was auch sonst auf einer Nordseeinsel. Nach einem windigen und regnerischen Rückmarsch zum Zeltplatz verkroch ich mich schnell in meinem Zelt, das den Naturgewalten sehr gut trotzte.

Die Nacht verlief stürmisch und regnerisch, aber am frühen Morgen war der Regen abgeklungen und ich hoffte mein Zelt trocken zusammen packen zu können. Doch zu früh gefreut. Kurz nach dem Frühstück in einem feuchten, der Windseite abgewandten Strandkorb, begann es erneut zu regnen. Mir blieb nichts anderes übrig, als das Zelt nass zusammen zu knüllen und die 2,5 Km zum Hafen mit viel Wind und Nässe hinter mich zu bringen. Den anderen Passagieren erging es nicht viel besser, doch obwohl der Wind stark genug war, kleine Kinder beim Gehen aus dem Gleichgewicht zu bringen, meinte der Gepäckheinz am Hafen nur lakonisch: „laues Lüftchen heute“. Nach der Ankunft am Festland, brachte ein Shuttle mich und mein Gepäck zur Garage, in der ich mein Fahrrad geparkt hatte. Nun standen 10 Km bei heftigstem Gegenwind und etwas Regen nach Bensersiel an, für die ich sagenhafte 40 Min. brauchte. Mehr ließ der Wind nicht zu.

Um 16 Uhr startete die Fähre nach Langeoog, der 1. Fairtrade-Insel Deutschlands. Nach gut einer halben Stunde war das Eiland erreicht, das größer und touristischer ist als Spiekeroog. Nach einer kurzen Fahrt mit der Inselbahn empfing mich der evangelische Pastor am Bahnhof und brachte mich zum Gästehaus der Pfarrei. Duschen, Sachen zum Trocknen aufhängen und schnell was essen ... dann ging es gleich zum Vortrag, der vor der überraschend großen Zahl von etwa 60 Menschen stattfand und was Spenden und Buchverkauf anging, sehr gut lief. Nach dem Vortrag lud mich der Inselpfarrer auf ein Bier in einer Kneipe ein und erst nach Mitternacht ging dieser lange Tag zu Ende. 
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/18OldenburgSpiekeroogLangeoog#

6. Juli 2012

Leichte Verschleißerscheinungen ...


Gut gefiel mir beim Rausfahren aus Bremen der Fahrradzähler an der Wilhelm-Kaisen-Brücke. Schön, dass die Stadt die Zahl der Radler erfasst, die diese Stelle pro Tag und pro Jahr passieren, und sich für deren Beitrag zum Klimaschutz bedankt. Denn wenn alle Radfahrer in Autos säßen, wären unsere Städte wohl kaum noch befahrbar. Kurz darauf quatschte mich ein älterer Mann an, der sich als begeisteter Tourenradler herausstellte und mir – nett gemeint, aber mit einer sehr feuchten Aussprache (sorry, es war so!) – Tipps für die heutige Route gab. Die verlief wenig spektakulär und ebensowenig fotogen zunächst durch eine Industriezone mit Logistiklagern, die Flugzeug-Hangaren glichen und dann abseits der Weser durch plattes Land. Es war mal wieder schwülwarm und sehr windig. Trotzdem kam ich auf der flachen Strecke gut voran. Nach Mittagessen und Eispause in Hude, fehlten nur noch 20 Kilometer bis Oldenburg, der mit 166.000 Einwohnern viertgrößten Stadt Niedersachsens (nach Hannover, Brausnschweig und Osnabrück). Nach einer kurzen Stadtrundfahrt und einem Stopp an der Cecilienbrücke, einer Hubbrücke die bis zu 3,50 Meter angehoben werden kann, (s. Fotos), fuhr ich zu den Bekannten von Bekannten von Freunden, bei denen ich für zwei Nächte einquartiert bin, und die ein wenig außerhalb wohnen. Morgen ist ein dringend benötigter Ruhetag, denn genau einen Monat nach Tourbeginn bin ich gerade etwas schlapp, habe massig Laktose in den Muskeln und auch das Hinterteil grüsst immer stärker. Ein bisschen Schwund und ein bisschen „wund“ gehören wohl dazu. Heute am Freitag steht abends mal wieder ein Vortrag auf dem Programm und am Samstag ein längerer Fahrtag mit Fähre nach Spiekeroog, wo ich zum ersten Mal zelten möchte. Die Logistik klappt hervorragend: Das Zelt und weitere Ausrüstung (schon vor der Abfahrt gepackt) habe ich per Paket aus Neuhausen erhalten. Jetzt heißt es etwa die gleiche Menge von Sachen auszusortieren und per Paket weiterzuschicken, damit ich nicht zuviel neues Gepäck dabei habe. Eine gute Übung!
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/17BremenOldenburg

5. Juli 2012

Entlang der Weser nach Bremen


Nur wenige Hundert Meter von meinem Übernachtungsort bei Hoyerhagen entfernt, traf ich auf die Mitte Niedersachsens. Im Hintergrund des Fotos (s. Link zu Picasa unterhalb des Blogeintrags oder hier klicken) sieht man auch, wie es hier so aussieht: Es gibt jede Menge Felder, es ist flach und die Zahl der Windräder steigt beständig an, je weiter man nach Norden fährt. Ein Umweg von rund 20 Kilometer über Nebenstraßen (Verkehrsdichte etwa 1 Auto alle 10 Minuten) führte mich nach Verden an der Aller, nur unweit des Zusammenflusses Aller/Weser gelegen. Nach einem kurzen Besuch des Doms und der Innenstadt verließ ich den Ort, der bekannt ist für sein Pferdemuseum, und folgte dem Weserradweg Richtung Bremen. Ich erreichte die Hansestadt am frühen Nachmittag bei Sonne und hohen Temperaturen vorbei an einer Hafen- und Industriezone. Nach einer Fotosession in der Innenstadt, stellte ich mein Rad bei meinem Gastgeber ab, einem Journalisten des Weserkuriers. Nach einem Interview gingen wir abends essen und bummelten entlang der Weser. Da für morgen Regenwetter angesagt ist, fahre ich bereits heute weiter nach Oldenburg.
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/16HoyerhagenBremen




3. Juli 2012

Unterwegs mit Auto, Zug und Fahrrad


Ein ungewöhnlicher Tag, an dem ich aus Zeitgründen drei unterschiedliche Transportmittel nutzen musste. Zunächst fuhr ich mit meinem Gastgeber im Auto (Rad auf dem Anhänger) von Rinteln zum ehemaligen Expo-Gelände (s. Fotospecial) in Hannover. 






 Dort hielt ich am späten Vormittag einen Vortrag vor rund 100 Auszubildenden an der Multi-Media Berufsbildende Schule. Beeindruckend war die gute technische Infrastruktur der Schule.


Von der Medienschule am ehemaligen Expogelände ging es mit dem Fahrrad zum rund 10 Km entfernten Hannoveraner Bahnhof (unterwegs Mittagspause), wo ich mit dem Zug bis Nienburg fuhr, um die restlichen rund 30 Km bis Hoyerhagen erneut mit dem Fahrrad zurückzulegen. Anders wäre der heutige Tag nicht zu bewältigen gewesen. Untergebracht bin ich bei einer ehemaligen Kommilitonin aus Pforzheimer Zeiten, die mit ihrer Familie wunderschön mitten im Grünem auf einem komplett umgebauten Bauernhof lebt. Ein tolles Wohnambiente – viel Arbeit, die sich aber gelohnt hat. Heute ist ein Arbeits- und Regenerationstag, gefolgt von einem Vortrag am Abend in der lokalen Waldorfschule.

Fotospecial „Das Expogelände in Hannover“


Wer im Jahr 2000 die erste Weltausstellung auf deutschem Boden besuchte, den überkommt 12 Jahre später angesichts des teilweise verwaisten Geländes Wehmut. Auch wenn Teile des Areals als Büro- und Ausstellungsräume und von Schulen genutzt werden, liegen viele Pavillons brach, stehen zum Verkauf oder verrotten einfach. Die damals konzipierten Nachnutzungskonzepte haben offensichtlich nicht gegriffen. Dennoch versuchen engagierte Bürger das Gelände nicht sich selbst zu überlassen und arbeiten an einer Revitalisierung. Um Euch einen Überblick zu schaffen, wie es heute auf dem ehemaligen Expo-Gelände aussieht, habe ich ein paar Fotos von mir zusammengestellt. Viel Spaß beim Anschauen!
Fotolink:https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/FotospecialDasExpogelandeInHannover

1. Juli 2012

Richtig guter Kaffee


Bei besten Bedingungen (warm, aber nicht zu warm, trocken und mit leichtem Rückenwind) stieg ich aufs Rad und durchquerte Bielefeld auf dem in Deutschland einmaligen Milleniums-Radweg (s. Extrablog) und fuhr in nordöstlicher Richtung aus der Stadt. Mein erstes Zwischenziel war die Kaffeewelt Eisbrenner, eine sympathische Kaffeerösterei in Altenhagen. Mangels Publikum fiel die dort vorgesehene Lesung zwar aus, dafür hatte ich Zeit mich mit dem Besitzer über Kaffee und Fairen Handel zu fachsimpeln, und eine gute Tasse Kaffee mit Bohnen aus Guatemala zu genießen. Erst am späten Vormittag ging es weiter nach Bad Salzuflen, einem Thermalsole-Heilbad am Teutoburger Wald. Wie schön bei der Wärme draußen zu sitzen und im Freien Mittagspause zu machen. Kurz darauf hatte ich die Weser erreicht, derem Lauf ich bis fast zu meinem Etappenziel Rinteln folgte. Dort wohnt ein ehemaliger Kollege meiner Journalistenausbildung vor rund 10 Jahren mitten im Grünen am Fuß der Weserberge und schon in Niedersachsen. Abends war dann Grillen angesagt. Mit der gestrigen Etappe habe ich die ersten 1000 Kilometer (und mehr als 10.000 Höhenmeter!) der „Fairen Biketour“ absolviert – es geht also voran.
Heute habe habe ich mich mit einem Autorenkollegen der Stefan Loose-Travelhandbücher, der in Hannover lebt, in Rinteln getroffen. Wir haben uns ein nettes Restaurant in der sympathischen Altstadt gesucht und ausgiebig gequatscht. Später bin ich zum Kloster Möllenbeck geradelt, wo ich mich im Biergarten mit meinen Gastgebern verabredet hatte. Abends  grillen wir noch einmal und werden das EM-Endspiel Deutschland-Portug... äh...Italien-Spanien anschauen.
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/14BielefeldRinteln

Tipp: Der Milleniums-Radweg



Wenn Ihr mal nach Bielefeld kommt, bringt ein Fahrrad mit oder leiht Euch eins und fahrt den rund 25 Km langen Milleniums-Radweg ab. Der landschaftlich reizvolle Rundkurs führt um das Ortszentrum Bielefelds vorbei an sieben Stationen, an denen künstlersch gestaltete Stationen dazu einladen, die 2000 von den Vereinten Nationen vereinbarten Milleniumsziele kennen zu lernen. Dazu gibt es  im Internet Bildungs- und Infomaterial unter www.welt-erfahren.org. Der Milleniums-Radweg ist ein Projekt des Welthaus Bielefeld, das die Veranstaltungen während meines Besuchs in der Stadt organisiert hatte.