13. Juli 2012

Fahrspaß und Fahrspaßminderung

Auf der Strecke von Bremervörde nach Winsen (Luhe) bot die Topographie seit Langem mal wieder einige leichtere Steigungen und Gefälle. Das bereitet mir persönlich mehr Fahrspaß als die Etappen, auf denen man heute schon sieht, wer morgen zum Frühstück kommt. Gemindert wird der Fahrspaß dann gelegentlich von meinem Navi, das mich (siehe Foto) auf Straßen schickt, die – wie in diesem Fall – mal eben durch eine Bahnlinie ohne Bahnübergang unterbrochen sind und durch quer zur Fahrbahn verlaufende Leitplanken abgegrenzt sind. Das nenne ich mal eine sportliche Herausforderung, da die Bahnlinie noch in Betrieb war, wie mir ein auf rot gestelltes Signal verriet. Da die Trasse aber nicht ICE-tauglich aussah, wagte ich die Überquerung – und irgendwie ging es dann auch.

Eine weitere Einbuße des Fahrspaßes erlebte ich nach rund 60 Kilometern, als der sich schon länger ankündigende Regenschauer mit voller Wucht (etwas Hagel war auch dabei) in einem Waldstück über mir losbrach. Da hieß es schnell in die Regenklamotten schlüpfen und sich die Plastikplane, die ich normalerweise als Zeltunterlage verwende, über den Kopf halten. Nach rund 20 Minuten war  der Spuk vorbei und ich erreichte Winsen an der Luhe am frühen Nachmittag, bevor weitere Regenschauer die Region heimsuchten. Ich war nach den drei aufeinanderfolgenden Fahrtagen plus Vorträge auf Langeoog und bei Wilhelmshaven ziemlich platt, und starke Halsschmerzen kündigten eine Erkältung an. Nach einer ausgiebigen Nachtruhe bei meinen Gastgebern, einem deutsch-englischen Pärchen, das auch meinen Vortrag in Winsen organisiert, geht es wieder besser. Ich bin aber definitiv erholungsreif (kein freier Tag ohne Radfahren oder Arbeiten seit 5 Wochen!) und freue mich auf die Tage nach Hamburg, das ich morgen erreiche und wo ich mich vier Tage aufhalten werde.
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/22BremervordeWinsenAnDerLuhe