In der klaren Nacht sank die Temperatur auf etwa 7 Grad, was
meinen Schlafsack („zugelassen“ bis plus 15 Grad) doch deutlich überforderte. Also, alle
warmen Klamotten anziehen und weiterpennen. Morgens war das Zelt klatschnass
durch die hohe Luftfeuchtigkeit am See. Ich packte es nass ein, denn ich hatte abends einen
Vortragstermin in Bayreuth und konnte nicht warten, bis es trocknete. Das Wetter
war bestens, viel Sonne aber es war halt empfindlich frisch. Sogar die lange
Radhose musste ich mal wieder auspacken.
Schnell noch in Köditz auf einer Bank gefrühstückt und los ging es. Trotz
zahlreicher Anstiege und entsprechender Höhenmeter war die Strecke weniger
anstrengend als die Hammeretappen der vergangenen Tage. Wieder einmal ging es
durch liebliche Landschaft und viele kleine Dörfer, parallel zum
Fichtelgebirge, in dem die Saale entspringt, die in Bayern übrigens „Sächsische
Saale“ heißt. Die spinnen die Nordfranken!
Gegen 15 Uhr landete ich dann
wohlbehalten in Bayreuth und wurde von einem Mitarbeiter des Weltladens zu meinem
Schlafquartier gebracht. Der Vortrag am Abend im Innenhof des Weltladens Bayreuth war aufgrund des schönen Wetters
und der Schulferien nur mäßig besucht, aber die Pro-Kopf-Spendeneinnahmen waren
die höchsten der gesamten Tour. Besten Dank an dieser Stelle an alle Spender! Nach
dem Vortrag ging ich noch mit Heinz, einem der vielen engagierten Mitarbeiter des Weltladens, ein Bier trinken und war
mal wieder ziemlich kaputt, als ich gegen Mitternacht ins Bett ging. Zum Glück
hatte ich am nächsten Tag einen Ruhetag in Bayreuth, den ich mal wieder
überwiegend vor dem Computer verbrachte. Nachmittags erledigte ich ein paar
Dinge in der Stadt, in der man eine gute Mischung aus Touristen, Studenten und Einheimischen sieht, und schaffte es gerade mal so zwischen zwei Regenschauern
einigermaßen trocken nach Hause zu gelangen.