29. Juni 2012
Gewitter statt Wecker
Nach einem späten Aufbruch folgt eine idyllische Route auf kleinen Nebenstraßen, vorbei an roten Backsteinhäusern, Weizenfeldern, Pferden und Kühen. Es war ungewöhnlich warm und zum ersten Mal konnte ich das kurze Unterhemd zum Einsatz bringen. Nervig war der heftig blasende Ostwind, der mich ebenso wie die hohen Temperaturen zu einem moderaten Tempo zwangen. Auch nach der Mittagspause in Versmold bleibe ich langsam und auch ein wenig lustlos. Ein kurzes Stück Waldweg, über den mich mein Navi leitete, entpuppte sich als Sandgrube. Da hieß es rund einen Kilometer schieben – fahren unmöglich. Nach einer Rast in Steinhagen – Heimat des Steinhägers, ein mit Wacholder aromatisierter Schnaps – folgten noch einige Höhenmeter auf einem matschigen Waldweg. Kurz darauf war Bielefeld erreicht, das Reich von Backpulverspezialist Dr. Oetker. Über den tristen Fußballabend schweige ich mich aus Respekt vor Gewinnern und Verlierern aus. Der nächste Tag begann mit einem Paukenschlag. Gegen 5.30 Uhr haute mich ein gewaltiger Donnerschlag aus den Federn. Ein kräftiges Gewitter mit Platzregen, der zahlreiche Keller überflutete, folgte. An diesem schwülwarmen Tag, der mich ein wenig an das Klima im tropischen Regenwald erinnerte, hatte ich ordentlich zu tun.
Vormittags stand ein Termin mit Realschülern der Luisenschule auf dem Programm. Sie hatten sich mit einer Frageliste gut auf meinen Besuch vorbereitet. Zum Schluß spendierte der Lehrer fair gehandelte Schokolade. Nach einem Gruppenfoto ging es weiter zu Radio Bielefeld auf ein schnelles Interview, das schon kurz nach 14 Uhr gesendet wurde. Am Nachmittag dann der Vortrag zum Thema Fairer Handel, der in einem Café in der Bielefelder Innenstadt vor etwa 15 Personen stattfand. Organisiert wurden all diese Aktivitäten vom Bielefelder Welthaus, bei dem ich mich an dieser Stelle für das Engagement bedanken möchte.
Erst um 19.30 war ich wieder bei meinem Gastgeber, ebenfalls Angestellter des Welthauses, der allerdings abends einer privaten Verpflichtung nachging. Das gab mir - obwohl todmüde - etwas Zeit den Blog zu aktualisieren. Jetzt ist aber Schluss für heute. Morgen geht es - mit einer Lesung unterwegs in einer Kaffeerösterei - weiter nach Rinteln, wo ich die nächsten zwei Nächte verbringen werde. Fotolink:https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/13MunsterBielefeld
27. Juni 2012
"Vom Winde verweht"
Nachdem ich mich ein wenig beim Frühstück verquatscht hatte, stieg ich erst weit nach 10 Uhr aufs Fahrrad. Dies sollte sich bei der gestrigen Etappe von Bottrop nach Münster aber nicht als Nachteil erweisen – denn ich hatte den Wind den ganzen Tag auf meiner Seite. Nach dem Passieren eines Kraftwerks, dass irgendwie beängstigend wirkte, genauso wie die Schließung einer von Tausenden Schlecker-Filialen, die aufgrund der 90-Prozent-Rabattaktion fast leergefegt war (s. Fotos), folgte die überwiegend flache Strecke in weiten Teilen einer schnurgeraden Bundesstraße (zum Glück mit Radstreifen). Allerdings war es zunächst so kalt, dass ich in langer Hose fahren musste.Nach einer ausgiebigen Mittagspause in einem Café in Dülmen (12 Km außerhalb leben die letzten Wildpferde Deutschlands) auf etwa halber Strecke ging es wie gehabt weiter – flach, Rückenwind, geradeaus und daher auch etwas langweilig zu fahren. Dafür konnte ich am Ende der Etappe eine Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 22 Kilometern aufweisen – das ist der bisherige Rekord!
Je näher man an Münster kommt, desto angenehmer wird es für Radfahrer. Radstraßen, breite und gut markierte Radwege sowie rücksichtsvolle Autofahrer (na ja, zumindest meistens) prägen die Szenerie. Halb Münster oder sogar mehr sitzt auf dem Rad, es macht riesig Spaß hier zu radeln, auch wenn man ziemlich aufpassen muss, da die Radfahrer von Verkehrsregeln nicht allzuviel halten. Nach einem dicken Eis in Münsternähe und neun weiteren Kilometern erreichte ich mein Etappenziel außerhalb der Stadt. Abends fuhr ich dann mit dem Auto meiner Gastgeber zu meiner Veranstaltung beim Weltladen la tienda in der Münsteraner Innenstadt. Vor einer kleinen Gruppe Interessierter hielt ich einen Vortrag zum Thema Fairer Tourismus. Bis ich nach Diskussion, Verabschiedung, Rückfahrt, Unterhaltung mit meinen Gastgebern im Bett lag, war es bereits wieder nach Mitternacht. Daher ist heute neben den üblichen Arbeiten Erholung angesagt. Nach einem netten Mittagessen im Münsteraner Hafen am Dortmund-Ems-Kanal sitze ich noch ein paar Stunden am Schreibtisch. Am Abend steht ein Spaziergang durch die Rieselfelder an, einem Naturschutzgebiet für seltene Wasservögel, das hier gleich um die Ecke liegt ....
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/12BottropMunster
25. Juni 2012
Sauwetter in Bottrop
Abends stand dann ein Treffen mit weiteren Bekannten an, bei dem es richtig gutes Essen gab. Der Tag ging nach dem langen Fußballspiel England-Italien erst nach Mitternacht zu Ende. Auch heute am Montag ist das Wetter mehr als bescheiden, aber zum Glück ist ja Ruhetag! Na ja, Ruhe sieht anders aus. Seit Stunden sitze ich am Computer und erledige die vielen tausend Kleinigkeiten, die sich immer so anstauen. Und heute Abend ist mal wieder ein Vortrag angesagt, der auch schon in der Zeitung angekündigt wurde und vom Verein Bachalal organisiert wird, der Menschen in Guatemala hilft. Ich bin mal gespannt! Morgen steht – hoffentlich bei besserem Wetter – mal wieder eine längere Etappe (nach Münster) auf dem Programm. Brauchbare Fotos habe ich von den letzten Tagen leider nur sehr wenige anzubieten.
Der Link: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/11SchwelmBottrop
23. Juni 2012
Ein geplantes und ein ungeplantes Treffen
Schafe am Rhein? Ja, die gibt es und zwar nicht gerade wenige, wie Ihr auf den Bildern (s. Link ganz unten oder in der rechten Leiste, Picasa Photostream) sehen könnt. Und das bereits einige Kilometer nördlich des Kölner Stadtzentrums, fotografiert von der Mühlheimer Brücke, die mich auf die rechtsrheinische Seite brachte. Über Leverkusen und Opladen erreichte ich bei sehr angenehmen Rückenwind die Wupper, der ich einige Kilometer durch dichtbewaldete, idyllische Landschaften folgte. Nach einem fiesen Anstieg durchfuhr ich das recht trostlos wirkende Solingen, bevor ich in Wuppertal ankam. Die Schwebebahn fasziniert mich immer wieder, aber mein erstes Zwischenziel war die Fairhandelsorganisation Gepa, die in Wuppertal ihren Stammsitz hat. Der Besuch bei der Gepa war mit einer Lesung (in Radklamotten – ganz authentisch...) aus meinem kürzlich neu erschienenen Buch „Fair einkaufen-aber wie?“ vor fünf engagierten Mitarbeiterinnen und einer Diskussion im schönen Verkaufsraum der Gepa verbunden. Als Belohnung bekam ich zwei Pakete Müsliriegel (natürlich aus Fairem Handel), von denen ich mir eins nach Hamburg vorausschicken ließ, um mich nicht mit unnötigem Gepäck zu quälen.
Nach einem gemütlichen Frühstück und etwas Computerarbeit stand eine Besichtigung von Schwelm, inklusive der Altstadt mit ihren historischen Fachwerkhäusern und Haus Martfeld – eine mitteralterliche Wasserburg – an. Ein leckeres Eis rundete den Spaziergang durch den Ort ab.
Direkter Fotolink:https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/10KolnWuppertalSchwelm
21. Juni 2012
Fotospecial Köln
Da ich in Köln einen Tag länger geblieben bin, als ursprünglich geplant, hatte ich gestern nach einem Termin im Weltladen in der Antoniterstrasse Gelegenheit, ein wenig durch die Altstadt und um den Dom herumzuspazieren. Im Dom zünde ich jedes Mal eine Kerze an, spende etwas Geld und schließe auf einer Bank sitzend für mehrere Minuten die Augen. Das tut richtig gut. Probiert es mal aus!
Köln ist einfach eine klasse City und ich bedaure es, weder Zeit für das neue Rautenstrauch-Joest-Museum der Kulturen der Welt noch für das Schokoladenmuseum gehabt zu haben. Dafür habe ich einige Bilder hochgeladen. Den direkten Link findet Ihr unter: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/9FotospecialKoln
Köln ist einfach eine klasse City und ich bedaure es, weder Zeit für das neue Rautenstrauch-Joest-Museum der Kulturen der Welt noch für das Schokoladenmuseum gehabt zu haben. Dafür habe ich einige Bilder hochgeladen. Den direkten Link findet Ihr unter: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/9FotospecialKoln
20. Juni 2012
Radwandern an Deutschlands Flüssen - ein Genuss
Nach Regen und Matsch endlich ein schöner, ruhiger Fahrtag ohne nennenswerte Höhenmeter entlang drei sehr unterschiedlicher Flüsse: der dichtbewaldeten Lahn, dem majestätischen Rhein und der sehr ursprünglichen Ahr. Alle drei Flüsse sind mit fast durchgehend asphaltierten Radwegen und einer überwiegend guten Beschilderung ausgestattet. Von Bad Ems ging es über Lahnstein (Mündung der Lahn in den Rhein) bis nach Koblenz zu einem obligatorischen Stopp am deutschen Eck (Zusammenfluss Mosel/Rhein), an dem sich ein Gewitter zusammenbraute, das sich aber nach einigen wenigen Regentropfen verzog. Am Rhein entlang zu radeln, den zahlreichen Binnenschiffen nachzusehen (beim Rasten und nicht beim Fahren!) und die vielen kleinen sympathischen Orte zu durchradeln ist ein echtes Vergnügen. Nach einer Rast im historischen Andernach und einem Besuch des dortigen Weltladens, war es nicht mehr weit bis zur Abzweigung nach Bad Neuenahr, das ich auf einem sehr schönen, grünen Fahrradweg entlang der Ahr erreichte. Dort war ich in der Seniorenresidenz untergebracht, in der mein Vater wohnt. Abends stand ein Vortrag zum Thema „Fairer Handel“ vor etwa 30 Senioren auf dem Programm, die sich im großen Theatersaal des Augustinums ein wenig verliefen.
Nach einem guten Frühstück am nächsten Morgen standen zunächst einige Höhenmeter auf dem Programm. Durch kleine, schnuckelige Dörfer radelte ich nach Bad Godesberg, wo ich erneut auf „Väterchen“ Rhein traf. Vorbei an Bonn gelangte ich nach Wesseling, wo ich Mittagspause machte. Zuvor hatte in einem Naturschutzgebiet eine mindestens 1 Meter lange und recht dicke grüne Schlange (Kreuzotter?) meinen Weg gekreuzt. Sie reihte sich ein in die „Schlange“ zahlreichen Tiere, die man so während einer Fahrradtour vorüberhuschen sieht, darunter Füchse, Kaninchen und Mäuse.
Viel Spaß mit den Fotos der vergangenen Tage, die Ihr direkt unter folgendem Link anschauen könnt: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/8FaireBiketourBadEmsBadNeuenahrKoln
17. Juni 2012
Matsch und Regen, Regen und Matsch
Für den Sonntag war mieses bis sehr mieses Wetter angesagt und bereits wenige Minuten nach Abfahrt aus Ockstadt begann es ergiebig zu regnen. Zu allem Überfluss verfuhr ich mich gleich im ersten Waldstück, unweit des römischen Grenzwalls Limes, und musste das Rad einen matschigen Weg bergauf schieben. Da kam mal wieder so richtig Freude auf. Schließlich erreichte ich die Lahn und wenig später Limburg mit seiner netten Altstadt. Mit Heißhunger machte ich mich über die lokale Variante der Kässpätzle her, die der schwäbischen aber nun wirklich nicht das Wasser reichen kann. In Limburg hatte ich mich umgezogen, in der Hoffnung der Regen sei vorüber. Weit gefehlt. Es fing erneut zu regnen und über zahlreiche Anstiege aus dem Lahntal kämpfte ich mit bis Bad Ems durch, das ich erst – verfroren und durchnässt – erst kurz vor 19 Uhr erreichte. Selten habe ich eine heiße Dusche so genossen wie diese. Und nach einem leckeren Abendessen bei meinen Gastgebern, die ich aus Peru kenne, sah die Welt schon anders aus.
Am Sonntag war mal wieder
Fahrradpflege dran. Und Wäsche waschen und Blog schreiben und Vorträge
vorbereiten und, und, und. Nachmittags sind wir bei strahlendem Sonnenschein durch
Bad Ems gebummelt, mit der Standseilbahn gefahren und haben der Jugendherberge zum
"Tag der offenen Tür" einen Besuch abgestattet. Kurios: Die Jugendherberge
diente als Tarnung für ein darunter liegendes Krankenhaus,das nach dem 2.
Weltkrieg für rund 100 Patienten gebaut, aber nie in Betrieb genommen
wurde. Nach dem Abendessen ist mal wieder Länderspiel angesagt. Morgen geht es
weiter zu meinem Vater nach Bad Neuenahr.
Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/7FaireBiketourMainzFrankfurtOckstadtBadEms13. Juni 2012
Statt Fahrrad mal mit der Eisenbahn
Da die Vortragsorte und –zeiten nicht immer kompatibel mit meiner Reiseroute sind, brachten mich zwei ungewöhnliche – aber so geplante – Tage, mit dem Zug statt mit dem Fahrrad von Nackenheim bei Mainz nach Heppenheim und Aachen. In Heppenheim an der Bergstraße hielt ich im dortigen Weltladen einen Vortrag zum Thema Fairer Handel und kam nach Diskussion, Stadtrundgang und 90-minütiger Zugfahrt erst gegen Mitternacht zurück nach Mainz. Danke dem Weltladen Heppenheim an dieser Stelle für seine großzügige Spende an die guatemaltekische Kindertagestätte Educarte, für die ich während der „Fairen Biketour“ Geld sammle. Am nächsten Vormittag ging es gleich weiter nach Aachen, wo mich eine größere Veranstaltung zum Thema Fair Reisen erwartete. Sie war eingebettet in das Aachener Weltfest und wurde vom Eine-Welt-Forum, dem Bündnis Fairhandel(n) Aachen und der sehr engagierten Aachener Arbeitsgruppe der Entwicklungsorganisation terre des hommes veranstaltet. Die Vorbereitungen für die Veranstaltung waren sehr professionell mit Postern, Rundmails und Ankündigungen in der Presse. Beinahe 40 Zuhörer fanden sich in den Räumlichkeiten der Volkshochschule ein, die sich zunächst an einem Buffet mit türkischen Spezialitäten laben konnten. Nach meinem Vortrag und anschließender Diskussion luden mich Mitglieder von terre des hommes in ein nettes griechisches Lokal ein. Und auch die Nacht verbrachte ich bei einem Mitglied von terre des hommes. Auch hier vielen Dank an die Organisatoren für ihr Engagement. Auf dem Rückweg von Aachen nach Nackenheim hatte ich noch einen Termin im Gutenberg Gymnasium, Mainz, bei einer Englischklasse meiner Lehrerin. In einer Doppelstunde ging es um die schlimmen Arbeitsbedingungen von Kindern in indischen Steinbrüchen, was man hier dagegen tun kann und wie Fairer Handel funktioniert. Die Kids, angehende Abiturienten, stellten ne Menge guter Fragen und die 90 Minuten vergingen wie im Flug. Abends grillten wir bei meiner Schwester (der Schwager zauberte eine leckere Forelle auf dem Grill für mich) und freuen uns über den deutschen Sieg über Holland. Morgen geht es – hoffentlich bei weniger Regen – dann wieder mit dem Fahrrad weiter. Fotolink: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/FaireBiketourTage79NackenheimHeppenheimAachenMainz#
11. Juni 2012
Vom Odenwald zum Rhein
Rheinfähre bei Nierstein. Die in Nierstein direkt an der Straße gelegene Eisdiele Morano ist nicht nur sonntags ein beliebter Rastplatz für Wanderer, Autoausflügler, Biker und Radler. Ein leckeres Bananensplit gab mir genügend Energie für die wenigen noch fehlenden Kilometer durch die Weinberge bis Nackenheim, dem Wohnort meiner Schwester. Hier ist mein Hauptquartier für die nächsten Tage. Von hier geht es per Zug hin und zurück zu Vorträgen nach Heppenheim (11.6.) , Aachen (12.6) und zu Schülern im Gutenberg Gymnasium am 13.6. Mit dem Fahrrad geht es dann am 14.6. weiter nach Frankfurt, wo am späten Nachmittag ebenfalls ein Vortragstermin auf dem Programm steht. Wenn Ihr Freunde/Bekannte im Rhein-Main-Gebiet habt, sagt ihnen bitte Bescheid. Die genauen Infos zu den jeweiligen Veranstaltungen findet Ihr im Blog unter Veranstaltungen. Viel Spaß mit den Fotos des Tages...wie immer unter Picasa, direkter Link: https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/FaireBiketourTag6ZellNackenheim
9. Juni 2012
Ein Schloss, drei Flüsse, 50 Skulpturen und vieles mehr ...
Dann ging es zum Weikersheimer Schloss, in dem gerade eine Reisegruppe aus Indien – sehr zur Überraschung der Lokalbevölkerung - eingetroffen war. Die Zeiten ändern sich eben... gut so! Im sehenswerten Schlossgarten fand eine Fronleichnamsmesse statt und nach einem Rundgang und Besichtigung der evangelischen Kirche machten wir eine verdiente Kaffeepause in einem Eiscafé am Marktplatz. Beeindruckend sind die 50 lebensgroßen Bronzeplastiken des Künstlers Karl-Henning Seemann, die im ganzen Ort verteilt sind und auf einzigartige Weise die Dynamik der Zeit darstellen. Der Nachmittag verging mit E-Mails beantworten und Blog schreiben, bevor am späten Nachmittag bei Kaffee und leckerem Rhabarberkuchen ein Pressetermin auf dem Programm stand. Abends dann der erste Vortrag zum Thema „Fair Reisen“, zum dem rund 15 Besucher erschienen. Der Abend klang nach Diskussion mit den Anwesenden erst nach Mitternacht in der Küche meiner Gastgeber bei Käsepastete und Holunderschorle aus.
Der dringend gebrauchte Ruhetag in Zell verging wie im Flüge mit einem Frühstück auf der Terrasse, einem Spaziergang im Odenwald, einem Mittagessen im Gasthaus zur Post in Momart, in dem auch unser neuer Bundespräsident letztes Jahr zu Besuch war, Kaffeetrinken, Fahrradpflege und Blog schreiben. Und gleich schauen wir natürlich Deutschland-Portugal ... drücken wir die Daumen!
7. Juni 2012
Faire Biketour erfolgreich gestartet!
Nach zwei Fahrtagen habe ich im schönen Weikersheim an der Tauber Gelegenheit die beiden ersten Tage der Fairen Biketour Revue passieren zu lassen. Wie erwartet begann alles mit ein wenig Verzögerung, aber nach einem Foto der Ausrüstung und einem weiteren am Ortsausgang von Neuhausen, dem Startpunkt der Tour, konnte es bei gutem, aber sehr kühlen Wetter losgehen.
Einen ersten Stopp hatte ich in Remseck am Neckar eingelegt. Dort fließt die Rems in den Neckar und zwei überdachte Brücken überspannen beide Flüsse. Eine sehr hügelige, aber landschaftlich reizvolle Landschaft mit Weinbergen, Feldern und Burgen erwartet einem im Heilbronner Land. Das Etappenziel war die Straße, in der ich Ende der 1960 / Anfang der 1970er mehrere Jahre gewohnt hatte. Seitdem war ich nicht mehr dort gewesen. Die Straße, eine Sackgasse, die an ihrem Ende gleich in Weinberge und Wald übergeht, hat sich wenig verändert. Übernachtet habe ich bei unseren Nachbarn, gute Freunde meiner Eltern. Den Tag haben wir dann auf einem netten Bergrestaurant in der Umgebung von Weinsberg ausklingen lassen.
Am zweiten Tag habe ich gleich zu spüren bekommen, was mich wohl immer mal wieder auf der Tour erwarten wird ...16 prozentige Steigungen und viel Regen. Aber der Reihe nach. Nach einem langen Frühstück und einigen ersten Regentropfen fuhr ich in nordöstlicher Richtung über Weinsberg Richtung Öhringen. Nach einer Brezelpause und einer netten Unterhaltung mit einer Briefträgerin aus Leipzig (ihr E-Bike wiegt beladen bis zu 70 Kg!), ging es weiter. Gegen Mittag begann der erste Härtetest der Regenkleidung. Es schüttete gepflegt und es dauerte auch nicht lang bis ich von innen und außen gleichermaßen nass war. Dann ist alles ok, denn nasser als nass geht nun mal nicht. Kurz vor Künzelsau (Hohenlohekreis), direkt vor dem Megabau des "Monatgeprofis" Würth, verlor das Navi, dank neu gebauter Umgehungsstraße, komplett den Überblick. Nach 20 Min. und der simpelsten Lösung - einfach mal geradeaus - hatte ich den Weg wieder und erreichte gut durchgeweicht Künzelsau. In einer Bäckerei mit Café genoß ich eine heiße Schokolade, belegte Brötchen und ein Stück Käsekuchen. Und ich war schon fast wieder trocken. Doch draußen regnete es erbarmungslos weiter und ebenso erbarmungslos stieg ich in den Sattel, dankbar für die fiese, langgezogene Steigung aus Künzelsau nach Überquerung der Brücke über den .... na, wie heißt der Fluss? Richtig .. über den Kocher (ok, ich wusste es auch vorher nicht). Allmählich ließ der Regen nach und vor einer 14-prozentigen Steigung beschloss ich die Regenkleidung abzulegen und etwas zu essen. Ein weiser Entschluss, den der Buckel war gemein. Ein bisschen langsamer und ich wäre rückwärts gefahren. Aber irgendwann war ich oben und der Rest der Tagesetappe führte durch welliges, leicht abschüssiges Gelände auf kaum befahrenen Nebenstraßen ins nette Weikersheim, meinem Etappenziel. Dort bin ich in der Vorbachmühle untergebracht, einem kleinen alternativen Tagungszentrum mit Gästezimmer, in dem auch am 7.6. meine erste Vortragsveranstaltung stattfindet. Abends war ich bei den sehr netten Mitgliedern des dortigen Eine-Welt-Vereins zum Abendessen eingeladen. Ich war ziemlich geschafft. Für alle Statistiker. Fahrtstrecke: 85 Km bei 1550 Höhenmetern. Das reicht mit 20 Kg Gepäck! Alles über Weikersheim dann im nächsten Bericht...Fotos wie gewohnt in der rechten Leiste unter Picasa (Bilder leider aus Zeitgründen nicht beschriftet, sorry! Ich hoffe ich kriege das zukünftig hin...)
Am zweiten Tag habe ich gleich zu spüren bekommen, was mich wohl immer mal wieder auf der Tour erwarten wird ...16 prozentige Steigungen und viel Regen. Aber der Reihe nach. Nach einem langen Frühstück und einigen ersten Regentropfen fuhr ich in nordöstlicher Richtung über Weinsberg Richtung Öhringen. Nach einer Brezelpause und einer netten Unterhaltung mit einer Briefträgerin aus Leipzig (ihr E-Bike wiegt beladen bis zu 70 Kg!), ging es weiter. Gegen Mittag begann der erste Härtetest der Regenkleidung. Es schüttete gepflegt und es dauerte auch nicht lang bis ich von innen und außen gleichermaßen nass war. Dann ist alles ok, denn nasser als nass geht nun mal nicht. Kurz vor Künzelsau (Hohenlohekreis), direkt vor dem Megabau des "Monatgeprofis" Würth, verlor das Navi, dank neu gebauter Umgehungsstraße, komplett den Überblick. Nach 20 Min. und der simpelsten Lösung - einfach mal geradeaus - hatte ich den Weg wieder und erreichte gut durchgeweicht Künzelsau. In einer Bäckerei mit Café genoß ich eine heiße Schokolade, belegte Brötchen und ein Stück Käsekuchen. Und ich war schon fast wieder trocken. Doch draußen regnete es erbarmungslos weiter und ebenso erbarmungslos stieg ich in den Sattel, dankbar für die fiese, langgezogene Steigung aus Künzelsau nach Überquerung der Brücke über den .... na, wie heißt der Fluss? Richtig .. über den Kocher (ok, ich wusste es auch vorher nicht). Allmählich ließ der Regen nach und vor einer 14-prozentigen Steigung beschloss ich die Regenkleidung abzulegen und etwas zu essen. Ein weiser Entschluss, den der Buckel war gemein. Ein bisschen langsamer und ich wäre rückwärts gefahren. Aber irgendwann war ich oben und der Rest der Tagesetappe führte durch welliges, leicht abschüssiges Gelände auf kaum befahrenen Nebenstraßen ins nette Weikersheim, meinem Etappenziel. Dort bin ich in der Vorbachmühle untergebracht, einem kleinen alternativen Tagungszentrum mit Gästezimmer, in dem auch am 7.6. meine erste Vortragsveranstaltung stattfindet. Abends war ich bei den sehr netten Mitgliedern des dortigen Eine-Welt-Vereins zum Abendessen eingeladen. Ich war ziemlich geschafft. Für alle Statistiker. Fahrtstrecke: 85 Km bei 1550 Höhenmetern. Das reicht mit 20 Kg Gepäck! Alles über Weikersheim dann im nächsten Bericht...Fotos wie gewohnt in der rechten Leiste unter Picasa (Bilder leider aus Zeitgründen nicht beschriftet, sorry! Ich hoffe ich kriege das zukünftig hin...)
2. Juni 2012
Veranstaltungen
Nur noch drei Tage bis zum Start der "Fairen Biketour" am 5. Juni! Inzwischen sind schon eine ganze Menge Vortragsveranstaltungen zusammen gekommen. Einen Überblick (5. Juni bis 16. Juli) bekommt Ihr in der rechten Leiste unter "Veranstaltungen". Zu einigen Veranstaltungen gibt es Links mit Detailinfos. Diese sind mit "Info" gekennzeichnet. Einfach den Namen anklicken, der dahinter steht. Wenn Ihr genauere Infos zu einer spezifischen Veranstaltung benötigt, könnt Ihr mich auch gerne kontaktieren (Kontaktdaten unter "Info zur Fairen Biketour" in der rechten Leiste). Frank
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